Düsseldorf (Reuters) - Nach einer leichten Markterholung in den vergangenen Monaten treiben den Autozulieferer Hella nun Lieferengpässe um.

"Die hohe Nachfrage etwa nach Mikrochips sorgt für Knappheit bei Elektrobauteilen", sagte Firmenchef Rolf Breidenbach am Donnerstag auf einer Telefonkonferenz. Er bekräftigte zwar seine Jahresziele, räumte aber ein, dass die Engpässe die Produktion beeinträchtigen könnten und die Auswirkungen derzeit nicht kalkulierbar seien. Insgesamt erwartet er eine langsame Erholung des Automobilmarktes.

Das Vorkrisenniveau von 95 Millionen produzierten Fahrzeugen im Jahr dürfte aber wohl erst 2025 erreicht werden, sagte der Manager. Die Branche rechnet für 2021 mit einem Produktionszuwachs bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen von 11,5 Prozent auf 84,2 Millionen Fahrzeuge.

Rückstellungen in Höhe von 169 Millionen Euro für den geplanten Personalabbau haben das operative Ergebnis (Ebit) des Scheinwerferspezialisten belastet. Bei einem Umsatzminus von 2,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro brach das Ebit im ersten Halbjahr des Bilanzjahres 2020/21 auf 94 (Vorjahr 230) Millionen Euro ein. Das bereinigte Ebit erreichte im Zeitraum Juni bis November 269 (253) Millionen Euro. Breidenbach bekräftigte seine bereits im Dezember angehobene Jahresprognose, die nun einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatz zwischen rund 6,1 und 6,6 Milliarden Euro vorsieht statt 5,6 bis 6,1 Milliarden. Die Ebit-Marge soll 6,0 und 8,0 Prozent erreichen, nach bislang geschätzten 4,0 bis 6,0 Prozent. Hinzu kommt der erwartete Ertrag von in etwa 100 Millionen Euro vor Steuern aus dem im September eingeleiteten Verkauf des Kamerasoftwaregeschäfts.

Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie des MDax-Titels markierte mit einem Aufschlag von 2,3 Prozent auf 55,55 Euro den höchsten Wert seit zweieinhalb Jahren.