FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Hellofresh beim Umsatz auf der Überholspur 

Hellofresh hat nach einer Zeit pandemiebedingt plötzlich dynamischer Nachfrage mehrere Bewährungsproben zu bestehen. Noch ist nicht ausgemacht, dass Kochboxen mit portionierten Gerichten tatsächlich nach Abklingen von Covid-19 populär bleiben, selbstverständlich werden - und profitables Wachstum bringen. Und die Konkurrenz schläft nicht. Somit erfordert der Wettbewerb schnelles Wachstum und entsprechende Investitionen, auf Kosten der Margen - und Dividenden. Für Investoren sind also starke Nerven erforderlich. Das dritte Quartal wird Aufschluss darüber geben, ob der Berliner DAX-Konzern auf Kurs ist - für die jüngst erhöhte Umsatzprognose sowie die zeitgleich aufgrund von kurzfristigen Investitionen gesenkte Margenprognose.

>>> Dienstag, 2. November 2021; 06:30 Uhr


2. Gemischtes Bild bei Fresenius - FMC mit Details zum Sparprogramm 

Der Gesundheitskonzern Fresenius arbeitet sich langsam aber stetig aus dem Corona-Tief. Bei Vorlage der Drittquartalszahlen wird sich zeigen, ob sich dieser Trend gemäß den Erwartungen fortgesetzt hat. Während die Unternehmensbereiche Kabi und Vamed wie schon im Vorquartal ein positives Bild gezeichnet haben dürften, dürfte die Kliniktochter Helios unter der saisonal typischen Sommerflaute in Spanien gelitten haben. Die größte Tochter Fresenius Medical Care (FMC) trägt immer noch schwer an der Last der Covid-19-Pandemie. Im Zuge des Quartalsausweises wird der Dialyse-Dienstleister voraussichtlich Einzelheiten seines Effizienzprogramms FME25 präsentieren, mit dem er gegensteuern will.

>>> Dienstag, 2. November 2021; 07:00 Uhr


3. Zalando liefert ein wohl durchwachsenes drittes Quartal 

Bei Zalando dürften im dritten Quartal mehrere negative Einflüsse für ein durchwachsenes Ergebnis sorgen. Zum einen haben mäßiges Sommerwetter im Juli und August sowie der ungewöhnlich warme September das Umsatzwachstum verlangsamt und den Start der Herbst-/Wintersaison verschoben. Zalando hat darauf mit mehr Preissenkungen reagiert, die wiederum zu Lasten der Margen gegangen sein dürften. Die EBIT-Marge hatte bereits im zweiten Quartal den Markt enttäuscht. Weiterhin höhere Marketinginvestitionen könnten auch im dritten Quartal sowie in den Folgequartalen auf die Margen drücken, der Preisdruck steigt zudem durch den Wettbewerb der wieder geöffneten Geschäfte. Die Prognose dürfte bestätigt werden. Lieferverzögerungen könnten im Schlussquartal und im ersten Quartal eine Rolle spielen.

>>> Mittwoch, 3. November 2021; 07:00 Uhr


4. Bei Lufthansa stehen Cash-Burn und Kapazität im Fokus 

Die Deutsche Lufthansa AG hat ihre Kapitalerhöhung erfolgreich über die Bühne gebracht und damit die Voraussetzung für einen Ausstieg des Staates aus dem Unternehmen und für eine nachhaltige Erholung geschaffen. Die hängt jedoch von externen Faktoren ab, und das Marktumfeld für die Branche ist weiterhin schwach. Den Umsatz dürfte der Airlines-Konzern im Jahresvergleich in etwa verdoppelt haben, unter dem Strich rechnen die Analysten im Konsens noch mit einem Verlust von fast 100 Millionen Euro. Im Blick sind der Cash-Burn und die Kapazität.

>>> Mittwoch, 3. November 2021; 07:00 Uhr


5. Bleibt BMW trotz Chip-Krise auf der Überholspur? 

Nach den überraschend guten Quartalszahlen von Daimler sind die Erwartungen an BMW eher noch gestiegen. Der Autohersteller hatte zwar schon die Margenprognose für 2021 angehoben. Die mittlerweile besseren Aussichten sind aber wohl eher auf eine äußerst vorsichtige Einschätzung zum Jahresstart zurückzuführen. Fakt ist aber, dass Hersteller von Premiumautos wie BMW, Audi, Daimler oder auch Volvo nicht nur eine hohe Nachfrage verspüren. Die Käufer sind auch bereit, Premiumpreise zu zahlen. Das hilft in Zeiten, in denen die Bänder wegen fehlender Elektronikteile immer wieder gestoppt werden müssen. Spannend wird letztlich sein, wie die Münchener die kommenden Monate einschätzen.

>>> Mittwoch, 3. November 2021; 07:30 Uhr


6. Fed beschließt Tapering 

Die US-Währungshüter werden ihr Kaufprogramm in Höhe von 120 Milliarden Dollar pro Monat auslaufen lassen, aber die Frage, wie schnell der Inflationsdruck nachlassen wird, sorgt für Unruhe innerhalb der Zentralbank. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell und hochrangige Notenbanker haben in diesem Jahr Sorgen heruntergespielt, dass ein Preisanstieg während der ungleichmäßigen Pandemieerholung zu einer dauerhaft höheren Inflation führen würde. Powell hat sich einen breiten Konsens unter den Notenbankern für einen Plan gesichert, der vorsieht, das aus der Pandemie stammende Stimulierungsprogramm bis Juni nächsten Jahres auslaufen zu lassen und die Käufe um 15 Milliarden Dollar pro Monat zu reduzieren. Die Zinswende dürfte noch etwas auf sich warten lassen. "Ich glaube, dass es Zeit für Tapering ist, ich glaube nicht, dass es Zeit ist, die Zinsen zu erhöhen", sagte Powell jüngst bei einer virtuellen Diskussion.

>>> Mittwoch, 3. November 2021; 19:00 Uhr


7. Qiagen könnte positiv überraschen 

Nachdem Covid-19-Tests über Monate das Geschäft von Qiagen angetrieben hatten, musste der Testspezialist im Sommer seine Wachstumserwartungen kappen, weil sich diese Sonderkonjunktur mit dem Impffortschritt deutlich schneller abschwächte als erwartet. Im dritten Quartal, das Qiagen erstmals als DAX-40-Unternehmen berichtet, werde das Wachstum ganz ausfallen und der bereinigte Gewinn je Aktie zurückgehen, hieß es im Juli. Einige Analysten, darunter Falko Friedrichs von der Deutschen Bank, halten das für zu tief gestapelt: Er rechnet damit, dass im Nicht-Covid-Geschäft allein währungsbereinigt 14 Prozent Wachstum drin war, während dank PCR-Tests das Covid-19-Geschäft zum Vorquartal auch stabil geblieben ist.

>>> Mittwoch, 3. November 2021; 21:05 Uhr

Mitarbeit: Britta Becks, Ulrike Dauer, Markus Klausen, Stefanie Haxel, Olaf Ridder, Andreas Plecko, Hans Bentzien, Matthias Goldschmidt

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

- folgt Teil 2 -

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October 29, 2021 10:41 ET (14:41 GMT)