FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des frisch in den MDax aufgestiegenen Kochboxen-Lieferanten Hellofresh haben am Montag eine steile Berg- und Talfahrt vollzogen. Nach kräftigen Auftaktgewinnen von um die 8 Prozent kamen sie im sehr schwachen Gesamtmarkt wieder deutlich zurück.

Am späteren Vormittag pendelten sie zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten. Mit zuletzt plus 1,25 Prozent auf 24,30 Euro hielten sie sich jedoch noch deutlich besser als der MDax. Der Index der mittelgroßen Werte gab um 3,5 Prozent nach.

Im Zuge der um sich greifenden Viruskrise gilt Hellofresh, das auf Bestellung per Internet Essenszutaten liefert, als einer der großen Gewinner. Hellofresh ist eine "Bleib-zuhause"-Aktie, wie Barclays-Analyst Julien Roch sagt. Er sieht zugleich die Gewinne des Unternehmens künftig dynamisch steigen und zählt das Papier daher neben Delivery Hero und Prosus zu seinen "Top drei im Internetbereich".

Außerdem dürfte die Aktie davon profitieren, dass Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF), die Papiere spätestens an diesem Montag aufnehmen mussten. Als die Deutsche Börse am Abend des 4. März den Aufstieg von Hellofresh in den MDax bekannt gegeben hatte, war dies für die meisten Anleger und Experten eine Überraschung gewesen. Kaum einer hatte auf dem Schirm, dass der Chipherhersteller Dialog Semiconductor nicht mehr länger für einen Verbleib in der Dax-Familie qualifiziert war. Grund: Der Unternehmenssitz von Dialog befindet sich in Großbritannien und damit inzwischen nicht mehr in der Europäischen Union.

Die Hellofresh-Aktie erreichte daher ungeachtet der virusbedingten Börsentalfahrt am 5. März bei 27,85 Euro ein Rekordhoch. Zwar ging es im Zuge der allgemeinen Marktverwerfungen rasch bis auf 16,14 Euro abwärts. Seither jedoch steigt die Aktie wieder. Für Anleger, die seit dem Börsengang Ende 2017 dabei sind und das Papier zu einem Ausgabepreis von 10,25 Euro ergattern konnten, ergibt sich ein Kursgewinn von rund 140 Prozent./ck/ajx/mis