Geschlossene Restaurants und Kontaktsperren in der Coronavirus-Pandemie haben die Nachfrage nach den Kochboxen von HelloFresh in die Höhe schnellen lassen.

Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um rund 66 Prozent auf fast 700 Millionen Euro, wie das Berliner Unternehmen, das abgemessene Zutaten mit Rezepten verschickt, am Dienstag mitteilte. Die Pandemie habe in der zweiten Märzhälfte zu einer weiteren Beschleunigung des Wachstums geführt. Auch das zweite Quartal ist laut Firmenchef Dominik Richter vielversprechend gestartet. Vor allem auf dem wichtigsten Markt - den USA - zogen die Bestellungen an. HelloFresh, das inzwischen in zwölf Märkten aktiv ist, hob den Ausblick für das Gesamtjahr deutlich an und denkt über den Eintritt in weitere Länder nach.

An der Börse kamen die Pläne und Zahlen gut an: Die im MDax notierte Aktie legte zum Handelsstart in der Spitze bis zu elf Prozent zu.

HelloFresh gewann im ersten Quartal rund eine Million neue Kunden und kommt inzwischen auf fast 4,2 Millionen. Im März hätten zwischenzeitlich keine Neukunden aufgenommen werden können, sagte Richter zu Analysten. Die Kapazitäten seien inzwischen allerdings ausgebaut worden. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) lag bei 63,1 Millionen Euro nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 26,1 Millionen Euro in der Bilanz stand. HelloFresh begründete die Verbesserung damit, dass in der Krise weniger Marketing nötig gewesen sei.

Im Gesamtjahr soll der Umsatz zwischen 40 und 55 Prozent steigen statt wie ursprünglich angepeilt um 22 bis 27 Prozent. Die Ebitda-Marge soll nun zwischen sechs und zehn Prozent liegen und nicht mehr zwischen 4,0 und 5,5 Prozent. Im ersten Quartal kam HelloFresh auf eine operative Rendite von neun Prozent.