Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen um 36 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, wie HelloFresh in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Im Oktober hatte HelloFresh noch ein Wachstum von 31 bis 33 Prozent in Aussicht gestellt. Das bereinigte operative Ergebnis (aEbitda) lag mit 45 bis 48 Millionen Euro noch deutlicher über den eigenen Prognosen.

Das trieb die Aktien von Hellofresh am Donnerstag um bis zu 14 Prozent auf ein Rekordhoch von 23,60 Euro. Das war der größte Kurssprung seit drei Monaten. Die 2011 gegründete Start-up-Firma ist damit an der Börse fast 3,9 Milliarden Euro wert.

Der bereinigte operative Gewinn entspricht einer Umsatzrendite von 2,5 bis 2,7 Prozent. Erwartet hatte Hellofresh zuletzt nur 0,5 bis 1,75 Prozent. Analysten hatten im Schnitt ein aEbitda von 19 Millionen Euro prognostiziert. In den USA, wo das Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro 57 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet, kam Hellofresh schneller als gedacht mit neun bis zehn Millionen Euro aEbitda in die Gewinnzone. Anfang 2019 hatten dort nach Preissenkungen noch Verluste zu Buche gestanden, während das Geschäft im Rest der Welt schon seit zwei Jahren operativ profitabel arbeitet. Inzwischen seien die Margen weltweit etwa vergleichbar, sagte eine Sprecherin.

In den operativen Zahlen nicht enthalten sind allerdings unter anderem zehn Millionen Euro, die HelloFresh zusätzlich für Rechtsrisiken zurückgestellt hat. Die Sprecherin wollte nicht sagen, wobei es darum geht. "Werden die Rechtskosten zu einem Problem?", fragte ein Händler.