BERLIN (dpa-AFX) - Das Geschäft beim Kochboxenlieferant Hellofresh boomt in der Corona-Krise weiter. So erhöht der Konzern seine Erwartungen für Erlöse und Ergebnisse im laufenden Jahr deutlich. Zwar bestünden bedeutende Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie und damit auch ein Risiko, die eigenen Ziele nicht zu erreichen, hieß es vom MDax-Konzern aus Berlin am Dienstag. Angesichts des starken Geschäftsverlaufs im ersten Quartal erwartet Hellofresh aber nun 2020 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 40 bis 55 Prozent statt wie bisher angepeilt 22 bis 27 Prozent.

Vom Erlös sollen vor Sonderposten, Zinsen, Steuern und Abschreibungen nun 6 bis 10 Prozent als Gewinn übrig bleiben. Bisher standen 4 bis 5,5 Prozent bei der bereinigten Ebitda-Marge im Plan. Das starke Geschäft vom Jahresanfang setze sich aktuell auch im zweiten Quartal fort, Umsatzwachstum und Profitabilität lägen noch einmal höher als in den ersten drei Monaten, hieß es.

Hellofresh ist mit seinen per Paket verschickten Lebensmitteln und Mahlzeiten ein Profiteur etwa von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise. Die Aktie hat gegen Ende April ein Rekordhoch erreicht. Seit dem Corona-Crash an den Börsen im Februar hat das Papier 37 Prozent zugelegt und ist damit bester Wert im MDax. Im laufenden Jahr können sich Hellofresh-Anleger über ein Kursplus von bisher 77 Prozent freuen.

Eckdaten zu den ersten drei Monaten hatte Hellofresh bereits Ende März vorgelegt. Die Zahl der aktiven Kunden kletterte im Vorjahresvergleich um mehr als zwei Drittel auf 4,2 Millionen, die Zahl der versendeten Mahlzeiten wuchs noch etwas stärker auf gut 111 Millionen.

"Zusätzlich zu unseren ohnehin schon sehr starken ersten beiden Monaten des Jahres, haben wir in der zweiten Märzhälfte, mit der Entwicklung der Pandemie in unseren Märkten, eine weitere erhebliche Nachfrage gesehen", sagte Vorstandschef Dominik Richter laut Mitteilung.

Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 66,4 Prozent auf 699,1 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei 63,1 Millionen Euro, was einer Marge von 9 Prozent entsprach. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen auch operativ mit minus 26,1 Millionen Euro noch rote Zahlen geschrieben. Diesmal reichte es zwischen Januar und März aber auch unter dem Strich für einen Nettogewinn. Auf die Aktionäre entfiel ein Überschuss von 39,7 Millionen Euro nach 46,1 Millionen Euro Verlust ein Jahr zuvor./men/niw/jha/