FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Japans Wirtschaft erholt sich von Kontraktion 

Japans Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal von der Schrumpfung im Vorquartal erholt. Den wesentlichen Impuls dürften solide Verbraucherausgaben geliefert haben, die nicht mehr durch Corona-Beschränkungen behindert wurden. Außerdem sollte es wegen zunächst aufgeschobener Unternehmensinvestitionen einen Nachholeffekt geben. Ökonomen erwarten nach dem Factset-Konsens, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zwischen April und Juni mit einer annualisierten Rate von 3,0 Prozent gewachsen ist, nachdem sie im ersten Quartal um 0,5 Prozent geschrumpft war. Für das laufende dritte Quartal sind Analysten jedoch besorgt über zunehmende Risiken, einschließlich einer weltweiten Konjunkturabschwächung und eines Wiederauftretens von Corona-Fällen in Japan.

>>> Montag, 15. August 2022; 01:50 Uhr


2. Bei Henkel rücken Gasversorgung, Russland-Verkauf in den Blick 

Bei Henkel gibt es derzeit eine Vielzahl spannender Themen. Der Umsatz im zweiten Quartal dürfte bis auf Laundry & Home Care deutlich schwächer gewachsen sein als im Vorjahr, auf Halbjahressicht sehen die Analysten durchweg Gewinnrückgänge. Dies steht im Einklang mit der Ende April gesenkten Gewinn- und Margenprognose, die eine Verdoppelung der Inputkosten berücksichtigt und Ukraine-Krieg, Kosteninflation und Covid Rechnung trägt. Der Lockdown in China soll Henkel im zweiten Quartal einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag an Umsatz gekostet haben. Der Konzern dürfte weitere Details zur Restrukturierung, zum Stand des Verkaufs des Russland-Geschäfts sowie zur Vorsorge für Gasknappheit geben.

>>> Montag, 15. August 2022; 07:30 Uhr


3. Cent-Beträge der Gasumlage werden Haushalte spürbar belasten 

Es ist nur ein kleiner Cent-Betrag, doch der Faktor macht's. Wenn die Höhe der von der Bundesregierung beschlossenen Gasumlage bekannt wird, kann jeder die persönlichen Zusatzkosten ausrechnen. Zwischen 1,5 und 5 Cent je Kilowattstunde sollen Gaskunden ab Oktober zahlen. Für eine Familie mit 20.000 kWh Verbrauch pro Jahr wären das bis zu 1.000 Euro. Oder vielleicht auch 1.190 Euro, wenn die Mehrwertsteuer noch dazu kommt, worum derzeit noch gerungen wird. Die Einnahmen sollen Energieunternehmen die hohen Beschaffungskosten durch die russischen Drosselungen zumindest teilweise ausgleichen. Symbol für deren Sorgen ist Uniper, bei dem der Staat eingestiegen ist, um einen Zusammenbruch zu verhindern.

>>> Montag, 15. August 2022


4. Eurozone-Wirtschaft wächst im zweiten Quartal solide 

Die Wirtschaft im Euroraum hat sich im zweiten Quartal weit besser entwickelt als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte nach den Daten der ersten Veröffentlichung um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs die Wirtschaft um 4,0 Prozent. Ökonomen erwarten eine Bestätigung der vorläufigen Zahlen. Nach der Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen kam es im zweiten Quartal zu kräftigen Nachholeffekten. Außerdem stützte ein Tourismusboom die südlichen Länder wie Italien, Spanien und Griechenland. Die deutsche Wirtschaft stagnierte hingegen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für die Eurozone in diesem Jahr ein BIP-Wachstum von 2,6 Prozent. Deutschland traut der IWF nur 1,2 Prozent zu.

>>> Mittwoch, 17. August 2022; 11:00 Uhr


5. Fed gewährt Einblick in interne Diskussionen 

Die US-Notenbank hat im Kampf gegen die hohe Inflation bei der Sitzung am 26. und 27. Juli die Zinsschraube weiter angezogen. Zum zweiten Mal in Folge erhöhte sie ihren Leitzins um 75 Basispunkte. Vom Protokoll dieser Sitzung erhoffen sich Marktteilnehmer Einblicke in die internen Diskussionen, insbesondere zu den Ansichten über die Inflation und das Ausmaß künftiger Zinserhöhungen. Das Protokoll könnte allerdings etwas überholt sein, denn inzwischen haben die Inflationsdaten für Juli gezeigt, dass der Gipfelpunkt der Inflation überschritten sein könnte. Am Markt wird deshalb spekuliert, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 20. und 21. September die Zinsen nur um 50 Basispunkte erhöhen wird.

>>> Mittwoch, 17. August 2022; 20:00 Uhr


Mitarbeit: Andreas Plecko, Ulrike Dauer, Hans-Joachim Koch

Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

August 12, 2022 08:58 ET (12:58 GMT)