FRANKFURT (Dow Jones)--Henkel-Chef Carsten Knobel fordert angesichts steigender Energiepreise Unterstützung für die deutschen Betriebe. "Wir brauchen auch Entlastungen für die Wirtschaft", sagte der Vorstandsvorsitzende des DAX-Konzerns im Interview mit dem Focus. Ob dies "über Steuererleichterungen oder Sonderabschreibungen zum Beispiel für Investitionen in energiesparende Verfahren" gehe, müsse diskutiert werden, sagte Knobel. Das Wohlergehen der Gesellschaft hänge eng zusammen mit der Lage der Wirtschaft.

Der vor allem für seine Wasch- und Haarpflegeprodukte (Persil/Schwarzkopf) bekannte Konzern sei von steigenden Preisen für Rohstoffe und Logistik stark betroffen: "In diesem Jahr läuft es auf 2 Milliarden Euro Mehrkosten hinaus", sagte Knobel. "Nur zum Vergleich: In den zehn Jahren zuvor hatten wir im Schnitt jährlich 100 Millionen Euro Gegenwind, wir reden also von einem Anstieg um das Zwanzigfache!"

Von einem drohenden Gasmangel sei Henkel direkt "nicht so stark betroffen". Allerdings sei Henkel wie 90 Prozent der deutschen Industrie ist von chemischen Grund- und Basisstoffen abhängig. "Wenn in Folge fehlender Gaslieferungen bei uns bestimmte Vorprodukte fehlen, müssten wir im schlimmsten Fall Teile der Produktion stilllegen", erklärte Knobel. Henkel stelle sich darauf ein, indem das Unternehmen wo immer möglich die Produktion umstelle und den Gasanteil reduziere.

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September 10, 2022 08:12 ET (12:12 GMT)