FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit kleinen Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Ein schwächer als gedacht ausgefallener Ifo-Index hatte zeitweise etwas gedrückt. Das Geschäft wurde als zurückhaltend beschrieben vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Bis dahin dürfte sich der Markt auf Einzelwerte und Geschäftszahlen aus der Berichtssaison konzentrieren. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 15.296 Punkte.


   Übernahme von Hensoldt unwahrscheinlich 

Gut für den Rüstungskonzern Hensoldt wurde der Einstieg von Leonardo als Ankeraktionär aufgenommen. Die Italiener, die sich ähnlich wie Hensoldt teilweise im Staatsbesitz befinden, übernehmen 25,1 Prozent von KKR. Sie zahlen 23 Euro je Aktie, was weit über dem aktuellen Kursniveau liegt. Weitere Käufe durch den neuen Aktionär - beispielsweise über die Börse - sind allerdings nicht zu erwarten. Das bremste. Auch ist eine Übernahme wegen der Sperrminorität des Bundes unwahrscheinlich. Hensoldt gewannen 3,9 Prozent auf 16,18 Euro.

MTU Aero gewannen 2,9 Prozent und lagen damit mit an der DAX-Spitze. Im Handel wurde auf den Einstieg von Leonardo bei Hensoldt verwiesen. MTU stelle zwar keinen Rüstungskonzern dar, allerdings sei es durchaus vorstellbar, dass sich mit den Hensoldt-Schlagzeilen Konsolidierungsfantasie auch im erweiterten Umfeld bilde, hieß es im Handel. Allerdings lag der Luftverkehrssektor insgesamt zu Wochenbeginn gut im Markt, was ebenfalls positiv für MTU gewirkt haben dürfte. Lufthansa stiegen 3,9 Prozent.

VW gaben 0,9 Prozent nach. Es belasteten Aussagen, wonach die Chipkrise noch stärker als bisher eingepreist bremse. So hatte Seat-Chef Wayne Griffiths gesagt, die Knappheit könnte sich im zweiten Quartal sogar noch verschlimmern. Die Hoffnung auf eine Lösung verschiebt sich damit weiter in die Zukunft. Dies deckele die Gewinnwachstumserwartungen, hieß es im Handel.

Washtec schlossen nach vorläufigen Erstquartalszahlen mit einem Plus von 4,6 Prozent. Diese fielen über den Erwartungen aus. Das Unternehmen hatte 84,8 Millionen Euro erlöst - dem stand eine Schätzung von 81 Millionen Euro von Warburg entgegen. Das EBIT lag bei 3,5 Millionen Euro und damit deutlich über der Schätzung von 2,7 Millionen Euro. Den Ausblick hatte das Unternehmen qualitativ leicht angehoben, was aus Marktsicht keine große Überraschung war, galt der bisherige Ausblick doch als konservativ.


   Grenke will testierte Zahlen vorlegen 

Aktien von Grenke sprangen um 5 Prozent nach Ankündigung des Datums für die Veröffentlichung des testierten Konzernabschlusses. Er soll am 21. Mai 2021 vorgelegt werden. "Wichtiger als das Datum ist die Nachricht, 'dass' er testiert wurde", meinte ein Händler. Dies habe die Prüfungsgesellschaft KPMG in einem Brief an den Aufsichtsrat mitgeteilt. Die Aktie notierte aber weiterhin klar unter den Niveaus von vor den Vorwürfen bilanzieller Ungereimtheiten.


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INDEX          zuletzt   +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.296,34  +0,11%    +11,50% 
DAX-Future   15.298,00  +0,05%    +11,92% 
XDAX         15.282,92  +0,06%    +11,81% 
MDAX         33.038,00  +0,81%     +7,28% 
TecDAX        3.535,43  +0,47%    +10,04% 
SDAX         16.382,21  +1,60%    +10,95% 
zuletzt                +/- Ticks 
Bund-Future   170,78%      +5 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           14         16     0          2.571,5        49,1    57,8 
MDAX          43         16     1            808,5        34,2    30,6 
TecDAX        21          9     0            640,7        20,2    25,6 
SDAX          57         13     0            216,7         9,8     9,2 
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April 26, 2021 11:53 ET (15:53 GMT)