Basel (awp) - Hiag Immobilien hat im Geschäftsjahr 2015 Liegenschaftsertrag und Ergebnis gesteigert. Entsprechend soll auch die Dividende erhöht werden. Für das laufende Jahr gibt sich die Gesellschaft ausserdem vorsichtig optimistisch, wobei der Fokus auf das organische Wachstum im Portfolio gelegt werden soll.

Im ersten Jahr nach dem Börsengang konnte der Liegenschaftsertrag um 5,2% auf 51,2 Mio CHF gesteigert werden, wie die Basler Immobiliengesellschaft am Montag mitteilt. Das Unternehmensergebnis stieg derweil im Vergleich zum Vorjahreswert, der um den IPO-Effekt bereinigt wurde, um 18% auf 59,5 Mio. Dies entspreche einer "attraktiven" Eigenkapitalrendite von 8,8%.

Den Aktionären wird an der Generalversammlung vom 19. April aufgrund der verbesserten Zahlen eine Erhöhung der Dividende auf 3,50 von zuvor 3,30 CHF je Aktie vorgeschlagen. Die Ausschüttung, die einer Payout-Ratio von fast 81% entspricht, wird für Privatpersonen mit Wohnsitz Schweiz steuerbefreit erfolgen.

Das Liegenschaftsportfolio wurde im vergangenen Jahr auf 1,22 (VJ 1,15) Mrd CHF ausgebaut und umfasste am Stichtag Ende Dezember 115 Liegenschaften. Die Leerstandsquote konnte dabei im Jahresverlauf auf 16,0% von zuvor 18,0% gesenkt worden. Die Reduktion entsprach den Angaben zufolge rund 60 Basispunkten im Bestandesportfolio auf 11,1% (like-for-like: 10,0%). Im Berichtszeitraum habe man Verträge mit namhaften neuen Mietern abgeschlossen, heisst es.

Das Entwicklungsportfolio sei letztes Jahr durch die Akquisitionen des Swissmetal-Areals in Dornach/SO und die Arrondierung des Areals in Meyrin/GE ausgebaut worden, so Hiag weiter. Zum Stichtag befanden sich laut Mitteilung vier Projekte im Bau. So sei etwa das Projekt Cloud mit 99 Stockwerkeigentums-Einheiten (StWE) in Baar/ZG kurz vor der Fertigstellung. Im Geschäftsjahr 2015 seien hier insgesamt 53 StWE verkauft worden.

Über das gesamte Portfolio sei (wie erwartet) der Stand der Vermarktung inklusive Reservationen der StWE-Projekte per 31. Dezember 2015 bei 98% gelegen für Stegbünt, bei 88% für die Spinnerei III, bei 48% für The Cloud und bei 10% beim Projekt Feinspinnerei.

Am Stichtag umfasste das Entwicklungsportfolio den Angaben zufolge rund 50 Projekte, die ca. 679'000 m2 Nutzfläche umfassen und einem erwarteten Investitionsvolumen von rund 1,9 Mrd CHF entsprechen. Davon sollen neun Entwicklungsprojekte mit einer Nutzfläche von ca. 37'000 m2 und einem Investitionsvolumen von rund 83 Mio in den nächsten drei Jahren in Angriff genommen werden, wie es heisst.

ENTWICKLUNG DÜRFTE SICH FORTSETZEN

2015 sei von der Aufhebung der Untergrenze zum Euro-Wechselkurs geprägt gewesen, schreibt Hiag im Ausblick 2016. Die auch in der Folge anhaltend tiefen Zinsen hätten dafür gesorgt, dass die Nachfrage nach Immobilienanlagen weiterhin hoch geblieben sei. Vor allem bei Wohnimmobilien seien dadurch die Transaktionspreise hoch geblieben. Für 2016 rechnet Hiag damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Die Gruppe legt den Fokus deshalb auf organisches Wachstum und erwartet eine weitere Steigerung des Liegenschaftsertrags.

Analysten beurteilen den Abschluss positiv. Der Reingewinn sei über den Erwartungen ausgefallen, meint etwa die Bank Vontobel, und die Bilanz sei solide. Entsprechend wird das "Buy"-Rating bestätigt. Die Aktie legt an der Schweizer Börse bis kurz vor 9.30 Uhr um 0,5% auf 92,90 CHF zu und entwickelt sich damit besser als der Gesamtmarkt (SPI +0,1%).

uh/rw