ESSEN (dpa-AFX) - Gut laufende Geschäfte vor allem in Nordamerika haben dem Baukonzern Hochtief im zweiten Quartal zu einem Gewinnplus verholfen. Aber auch das Europa-Geschäft entwickelte sich besser, während die australische Tochter Cimic auf der Stelle trat. Der Überschuss kletterte im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 14 Prozent auf knapp 151 Millionen Euro, wie die im MDax notierte Gesellschaft am Dienstag in Essen mitteilte. Bereinigt um Sondereffekte legte der Gewinn auf 164 Millionen Euro zu. Zum Überschuss steuerte die Finanzbeteiligung am spanischen Autobahnbetreiber Abertis 31 Millionen Euro bei.

Der Umsatz legte in der Berichtsperiode um sechs Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zu. Die Auftragseingänge sprangen um mehr als ein Fünftel auf knapp 7,5 Milliarden Euro in die Höhe. Die Aktie baute nach Vorlage der Zahlen ihren Tagesgewinn aus und kostete zuletzt knapp drei Prozent mehr als am Vortag. Allerdings macht das Papier den Aktionären schon seit längerem keine Freude. Seit einem Jahr verlor die Aktie gut ein Drittel an Wert.

Für das Gesamtjahr zeigen sich die Essener weiterhin zuversichtlich und peilen unverändert einen um Sondereffekte bereinigten Konzerngewinn von 640 bis 680 Millionen Euro an. "Die zweite Jahreshälfte ist in unserer Branche tendenziell stärker", sagte Unternehmenschef Marcelino Fernandez Verdes. Das Unternehmen sei beim Jahresziel auf Kurs.

Optimistisch machen Fernandez Verdes die prall gefüllten Auftragsbücher und gute Aussichten auf mehr Aufträge. Hochtief habe für 2019 und darüber hinaus in Nordamerika, in der Region Asien-Pazifik und Europa Zielobjekte im Wert von fast 600 Milliarden Euro identifiziert, hieß es. Zum Gewinn soll auch der spanische Autobahnbetreiber Abertis weiter beisteuern.

Mit der Übernahme von Abertis stieg im Oktober auch der zur italienischen Unternehmerfamilie Benetton gehörende Mautstraßenbetreiber Atlantia mit knapp 24 Prozent bei Hochtief ein. Mittlerweile haben die Italiener ihren Anteil auf 18 Prozent reduziert. Großaktionär ist nach wie vor die spanische Mutter ACS mit einem Anteil von 50,4 Prozent. Der Einstieg von Atlantia bei Hochtief ist Teil der Finanzierung der insgesamt mehr als 18 Milliarden Euro teuren gemeinsamen Übernahme des spanischen Mautstraßenbetreibers Abertis./mne/nas/jha/