ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Minus hat der Aktienmarkt in der Schweiz den Handel zur Wochenmitte beendet. Nach zuletzt drei Handelstagen mit Aufschlägen sei es nun zu leichten Gewinnmitnahmen gekommen, hieß es von Beobachtern. Das Aufwärts-Momentum sei zunächst aus dem Markt gewichen. Momentan fehle es an Argumenten für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Übergeordnet bestünden die Belastungsfaktoren zudem weiter: Ukraine-Krieg, Lieferketten-Probleme und die noch anhaltenden Lockdowns in China.

Der Leitindex SMI fiel um 1,3 Prozent auf 11.579 Punkte. Die Abwärtstendenz wurde im späten Handel durch die negative Entwicklung an der Wall Street noch leicht verstärkt. Alle 20 SMI-Werte schlossen den Handel mit Abgaben. Umgesetzt wurden 34,89 (zuvor: 32,02) Millionen Aktien.

Kritisch wurden Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Vorabend gewertet. Powell hatte gesagt, dass die entschlossene Bekämpfung der Inflation durch die Fed für die Amerikaner schmerzhaft werden könne. Er signalisierte, dass die US-Notenbank notfalls auch eine höhere Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen würde. Powell geht aber davon aus, dass die Notenbank eher eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft erreichen kann als einen schweren Abschwung zu verursachen.

Für die Aktien von Holcim ging es um 1,3 Prozent nach unten. Die Ermittlungen gegen den konzerneigenen Zementhersteller Lafarge wegen seiner Syrien-Geschäfte werden in Frankreich fortgesetzt. Dabei gehe es um mutmaßliche "Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit", hieß es nach einer Entscheidung des Berufungsgerichtes aus Justizkreisen. Das ursprünglich französische Unternehmen, das 2015 mit der Schweizer Baustoffgruppe Holcim fusionierte, streitet die Vorwürfe zum Teil ab.

Logitech hielten sich mit einem Minus von 0,9 Prozent auf 58,32 Franken etwas besser als der Gesamtmarkt. Die UBS hat die Aktie auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 81 von 73 Franken angehoben.

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May 18, 2022 11:53 ET (15:53 GMT)