Bern (awp) - Die Aktien von Holcim geben am Montag im frühen Handel nach. Der Zementkonzern hat für umgerechnet 6,4 Milliarden Franken sein Indien-Geschäft verkauft. Analysten begrüssen den Verkauf aus strategischer Sicht. Weniger gut ankommen dürfte dagegen, dass Aktienrückkäufe derzeit kein Thema sind.

Bis um 9.20 Uhr verlieren Holcim 2,0 Prozent auf 46,36 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) steht derweil 0,5 Prozent im Minus.

Nachdem es im Vorfeld bereits entsprechende Gerüchte gab kommt der Verkauf wenig überraschend. Die Experten betonten allerdings, dass sie den Schritt als folgerichtig empfinden. Gemäss ZKB setzt Holcim damit die Transformation von einem zement-lastigen Baustoffhersteller in Richtung eines Anbieters von innovativen und nachhaltigeren Baulösungen konsequent um.

Auch die Bank Vontobel hebt hervor, dass der Erlös nun zur Stärkung des weniger kohlenstoff-intensiven Geschäftsbereichs "Solutions & Products" verwendet werden dürfte. Dies sei aufgrund höherer Renditen strategisch sinnvoll. Zudem könne Holcim damit von Investitionen in die Energieeffizienz profitieren, so der zuständige Experte.

Schlecht ankommen dürfte dagegen, dass das Holcim-Management derzeit Aktienrückkäufe ausschliesst. Dies widerspiegelt derzeit wohl auch die Kursentwicklung. Seit Jahresbeginn weist die Aktie allerdings in etwa eine ausgeglichen Bilanz auf. Sie schneidet klar besser als der Gesamtmarkt ab, der gemessen am SMI rund 10 Prozent im Minus steht.

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