Bern (awp) - Die Aktien von Holcim sind am Freitag in einem schwächeren Umfeld stark gesucht. Grund dafür ist laut Händlern der Quartalsbericht, den der Zementkonzern am Morgen veröffentlicht hat.

Um 09.15 Uhr notiert die Aktie des Weltmarktführers um 2,3 Prozent höher auf 46,64 Franken. Derweil gibt der Leitindex SMI um 0,59 Prozent nach.

Holcim habe sich im dritten Quartal in einem schwierigen Umfeld besser als erwartet geschlagen, heisst es am Markt. Und allen Unkenrufen zum Trotz könne das Unternehmen die Prognose für das laufende Jahr noch erhöhen.

Konkret steigerte Holcim den Umsatz im dritten Quartal um 12,9 Prozent auf 7,29 Milliarden Franken und den Betriebsgewinn (EBIT) 6,2 Prozent auf 1,53 Milliarden.

Das um Akquisitionen und Währungseinflüsse bereinigte Wachstum von 5 Prozent sei fast doppelt so hoch wie erwartet ausgefallen, heisst es bei Analysten. Vor allem der hohe Umsatzbeitrag aus Mittel- und Südamerika sowie jener aus dem Mittleren Osten und Afrika sei sehr erfreulich.  

Überraschend sei die Erhöhung der Prognose auch deshalb, weil in den vergangenen Wochen aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise doch sogar auf eine mögliche Reduktion spekuliert worden sei, sagt ein Marktbeobachter. Zudem wolle der Baustoffkonzern die bis Ende 2022 kommunizierten Ziele schon ein Jahr früher erreichen.  

Es sei Holcim erneut gelungen, die Markterwartungen zu übertreffen, kommentiert ZKB-Analyst Martin Hüsler. Zudem habe das Unternehmen mit Preisanpassungen und Kostenmassnahmen die gestiegenen Kosten überkompensieren können. "Die Ziele wurden zum dritten Mal in Folge angehoben", betont Hüsler.

Mit Spannung dürften die Analysten nun dem diesjährigen Investorentag vom 18. November entgegenblicken.  

In den vergangenen zwei Wochen konnten die Holcim-Aktien zwar etwas Boden gutmachen. Mit einem Minus von fast 5 Prozent seit Jahresbeginn zählen sie allerdings zu den schwächsten Titeln aus dem SMI in diesem Jahr. Händler erklären sich das enttäuschende Abschneiden einerseits mit der Möglichkeit eines kostspieligen US-Vergleichs in der Syrien-Affäre, andererseits aber auch mit der Angst vor negativen Folgen der zuletzt stark gestiegenen Energiepreise auf die Margen. Mit den gezeigtem Bericht dürfte Holcim diesen Ängsten nun aber entgegenwirken.

lb/pre/hr