Zürich (awp) - Für das Indien-Geschäft von Holcim ist laut Medienberichten ein Bieterrennen vom Zaun gebrochen. Neben der Adani Group und der JSW Group bietet demnach auch UltraTech Cement.

Es geht um die beiden indischen Tochtergesellschaften Ambuja Cement und ACC, wobei Holcim an Ambuja 63 Prozent hält. ACC ist wiederum eine 50,05%-Tochter von Ambuja. Die Adani Group von Gautam Adani liege im Rennen vorn und habe die für die Transaktion erforderliche Finanzierung gesichert, schreibt "The New Indian Express" (online) unter Berufung auf ungenannte Quellen.

Die zur Aditya Birla Group gehörende UltraTech - Indiens grösstes Zementunternehmen - ist laut dem Medienbericht ebenfalls interessiert. Es sei jedoch nicht klar, wie sich das Unternehmen angesichts der Monopolstellung, die es durch den Kauf erlangen würde, qualifizieren werde, heisst es.

Am Vortag hatte bereits die "Financial Times" berichtet, dass die JSW Group des indischen Industriellen Sajjan Jindal ein Kaufangebot in der Höhe von 7 Milliarden US-Dollar für das Indien-Geschäft von Holcim vorlegen wolle. JSW werde 4,5 Milliarden an Eigenkapital und 2,5 Milliarden Dollar von nicht namentlich genannten Private-Equity-Partnern für Ambuja Cement und ACC bieten, sagte Jindal der Zeitung "Financial Times".

Vor rund zwei Wochen hatte es zudem bereits Gerüchte gegeben, Holcim stehe kurz vor einem Verkauf der indischen Tochter Ambuja Cements an den indischen Milliardär Gautam Adani. Entsprechende Gespräche seien bereits weit fortgeschritten, hiess es in einem Artikel der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Wert des Anteils von Holcim an Ambuja wurde dabei auf knapp 10 Milliarden Dollar beziffert.

Ein Holcim-Sprecher wollte dazu keine Stellung nehmen: Gerüchte würden nicht kommentiert, sagte er damals auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Die Gesellschaft bewegt sich im Rahmen ihrer Strategie vermehrt weg vom teuren und energieintensiven Zementgeschäft und baut dafür spezialisiertere sowie margenstärkere Bereiche aus.

ys/rw