BERLIN (dpa-AFX) - Das Online-Möbelkaufhaus Home24 profitiert in der Corona-Pandemie von der anhaltenden Kauflust der Menschen über das Internet. Zudem stecken viele Menschen in der Krise mehr Geld in Haus und Hof, da sie dort mehr Zeit verbringen als vor der Krise. Nach deutlich mehr Bestellungen aus Europa und auch Lateinamerika im dritten Quartal hebt das Unternehmen seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr nochmals an. Das Management erwartet nun für 2020 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum um 38 bis 42 Prozent sowie eine bereinigte Ebitda-Marge zwischen 2 und 4 Prozent, wie die Rocket-Internet-Beteiligung am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Noch im Frühjahr hatte Home24 wegen der Unsicherheit durch die Viruskrise seine Ambitionen gedämpft, war dann nach einem bereits starken zweiten Quartal aber wieder optimistischer geworden. Die neue Umsatzprognose liegt nun deutlich über den ursprünglichen Annahmen. An der Börse fiel die Aktie kurz nach dem Handelsbeginn indes um fast zwei Prozent auf 13,75 Euro zurück.

Auch im dritten Jahresviertel florierten beim Unternehmen die Geschäfte, Home 24 verzeichnete nach eigenen Angaben ein weiteres Rekordquartal: Die Anzahl der Bestellungen kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent auf rund 787 000, wobei Europa ein Plus von 33 verzeichnete. Mehr als die Hälfte der Aufträge kamen aus Lateinamerika, dort schnellte die Zahl der Bestellungen um 75 Prozent in die Höhe.

Zeitgleich stiegen die Umsätze durch ein Wachstum an Neukunden sowie mehr Erlöse durch Bestandskunden um 39 Prozent auf knapp 118 Millionen Euro. Dabei erzielte Home24 eine positive bereinigte Ebitda-Marge von 4 Prozent, im Vorjahr hatte diese noch bei minus 9 Prozent gelegen.

Nach dem Börsengang im Juni 2018 war es mit der Aktie noch steil nach unten gegangen. Zeitweise war das Papier mehr als 90 Prozent weniger wert als zu seiner besten Zeit. Seit April 2020 können Anleger aber ein wenig aufatmen, die Papiere von Home24 stiegen als einer der Corona-Gewinner wieder. Noch immer aber ist die Aktie aber weitaus weniger wert als zum Höhepunkt vor rund zweieinhalb Jahren./ngu/tav/mis