Herisau (awp) - Der Kabelhersteller Huber+Suhner hat im Geschäftsjahr 2021 deutlich mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr. Zudem erhielt das Unternehmen mehr Aufträge.

Der Umsatz stieg um 16,9 Prozent auf 862,9 Millionen Franken, wie der Spezialist für elektrische und optische Verbindungstechnik am Freitag mitteilte. Bereinigt um Währungseffekte und den Einfluss der schwankenden Kupferpreise ergab sich ein organisches Plus von 13,8 Prozent.

Damit hat das Unternehmen den Erholungskurs auch im zweiten Semester weiter fortgesetzt. Das kam nicht unerwartet: Im Dezember hatte Huber+Suhner bereits angekündigt, dass die Geschäfte gut laufen würden, und entsprechend die Erwartungen für die operative Gewinnmarge auf über 11 Prozent heraufgesetzt.

Gut lief es auch an der Bestellfront: So konnten im Berichtsjahr Aufträge in Höhe von 995,6 Millionen Franken entgegengenommen werden. Das entspricht einem Sprung um einen Drittel. Per Ende Jahr erhöhte sich damit der Auftragsbestand um deutlich über 100 Millionen, wie Huber+Suhner weiter mitteilte, ohne konkrete Angaben zum Auftragsbestand zu machen.

Mit den vorgelegten Zahlen hat der Konzern die Erwartungen der Analysten gemäss AWP-Konsens übertroffen.

Alle Segmente tragen zum Wachstum bei

Das hohe Umsatzwachstum sei auf alle drei Hauptmärkte zurückzuführen, hiess es in der Mitteilung. Überdurchschnittlich habe jedoch das Marktsegment Industrie mit einem Plus von 22 Prozent dazu beigetragen. Dort wuchsen alle Teilsegmente.

Im Bereich Kommunikation habe man vor allem wegen des Ausbaus von Mobilfunknetzen um 18 Prozent zugelegt. Beim Segment Transport, das mit 11 Prozent die tiefste Wachstumsrate verzeichnete, ging es weiter wie im bisherigen Jahresverlauf: Während der Teilbereich Automotive überdurchschnittlich wuchs, konnte das Teilsegment Bahnen nichts zum Wachstum beitragen.

Telekommunikation mit knapp 50 Prozent mehr Aufträgen

Die Auftragseingänge waren laut der Mitteilung ebenfalls breit abgestützt. Hier war der Bereich Kommunikation mit einem Plus von 47 Prozent am stärksten. Dabei hätten sich der Ausbau der Mobilfunknetze auf den 5G-Standard und deutlich höhere Investitionen im Bereich der Zugangsnetze positiv ausgewirkt.

Beim Industrie- und Transportsegment kamen je rund ein Viertel mehr Aufträge herein. In der Industrie waren vor allem Kundenprojekte in den Teilsegmenten Energie, General Industrial und Prüf- und Messtechnik gefragt, im Bereich Automotive kamen viele Aufträge im Bereich der Elektromobilität herein. Die Durststrecke bei den Bahnen dürfte hingegen weitergehen: In diesem Bereich seien die Volumina noch nicht auf dem Vorkrisenniveau.

Gewinnzahlen für das Berichtsjahr gibt Huber+Suhner am 8. März bekannt. Zu den Margenerwartungen liefert das Management keine weiteres Update.

"Gute Grundlage für 2022"

Analysten betonten, dass die Zahlen von Huber+Suhner über den höchsten Markterwartungen lägen. Die weiterhin robuste Auftragslage sei "eine gute Grundlage für das Geschäftsjahr 2022, wobei eine potenzielle Wiederbelebung des Bahnverkehrs weitere Umsatzsteigerungen ermöglicht", kommentierte etwa ein Experte von Vontobel.

Laut dem Analysten der ZKB dürfte das weitere Wachstum "angesichts der höheren Basis jedoch etwas moderater ausfallen". Gegen 9.40 Uhr verlieren die Papiere von Huber+Suhner 0,6 Prozent auf 79,50 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI ist derweil mit einem Minus von 0,85 Prozent noch etwas deutlicher unter Druck.

tv/jb