Düsseldorf (Reuters) - Nach einem Schlussspurt im Weihnachtsquartal hat der Modekonzern Hugo Boss 2021 besser abgeschnitten als erwartet.

Dabei sorgte das Onlinegeschäft für gehörigen Rückenwind. "2021 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für Hugo Boss", erklärte der seit Juni amtierende Konzernchef Daniel Grieder am Dienstag. "Wir haben unsere Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Jahresverlauf stark beschleunigt." Dabei gewann der Onlinehandel an Bedeutung und steuerte mit einem Plus von rund 50 Prozent über 200 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei. Der für seine Herrenanzüge bekannte Modeausstatter übertraf im Gesamtjahr seine angehobenen Ziele und erreichte fast das Vorkrisenniveau. Die Fortschritte beim Markenauftritt stimmten ihn zudem für 2022 zuversichtlich, betonte Grieder.

Die in der Corona-Pandemie verordneten monatelangen Geschäftsschließungen haben der Mode-Branche hart zugesetzt. Derzeit erholt sich zwar die Nachfrage, doch Lieferengpässe aus Fernost machen neue Probleme. Boss ist davon weniger betroffen, da das Unternehmen auch in der Türkei, Deutschland, Polen und Italien produziert.

UMSATZ UND GEWINN ÜBERTREFFEN ANGEHOBENEN ZIELE

Nach ersten Berechnungen stiegen 2021 die Erlöse gegenüber dem Vorjahr währungsbereinigt um 43 Prozent auf 2,786 Milliarden Euro; das ist nur ein Prozent unter dem Vorkrisenniveau im Jahr 2019. Das Onlinegeschäft legte um 50 Prozent zu. Das operative Ergebnis (Ebit) schnellte auf 228 Millionen Euro nach einem Minus von 236 Millionen Euro. Im vierten Quartal schnellte der Umsatz währungsbereinigt um 51 Prozent auf 906 Millionen Euro und das Ebit auf 100 (13) Millionen. Die vollständige Bilanz soll am 10. März veröffentlicht werden.

An der Börse tendierten Boss-Aktien unterschiedlich: Zum Handelsauftakt notierten sie 2,5 Prozent im Plus bei 54,10 Euro. Später drehte der Titel leicht ins Minus. Mit 52,60 Euro sind die im Nebenwerteindex MDax gelisteten Aktien aber doppelt so viel wert wie vor einem Jahr.