Die Märkte sind am Donnerstag in düsterer Stimmung.

Die Anleger fragen sich, welchen Schaden die chinesische Wirtschaft durch einen möglichen Zahlungsausfall des angeschlagenen Immobilienriesen China Evergrande Group erleiden könnte, der möglicherweise nur noch wenige Tage entfernt ist.

Evergrande-Aktien erlitten einen zweistelligen Kurseinbruch, nachdem das Unternehmen eine Vereinbarung über den Verkauf eines Anteils an seiner Immobiliengruppe aufgegeben hatte, obwohl es Medienberichten zufolge eine Verlängerung für eine notleidende Anleihe erhielt.

Das Wiederauftreten von COVID-19 und die daraus resultierenden Beschränkungen verschärfen die Situation zusätzlich. Russland verzeichnet eine Rekordzahl von Todesfällen und hat einige COVID-19-Infektionen mit einer neuen Coronavirus-Variante gemeldet, von der man annimmt, dass sie noch ansteckender ist als das Delta-Virus.

Polen sieht sich mit einer Explosion von Fällen konfrontiert, die nach Angaben des polnischen Gesundheitsministers drastische Maßnahmen erforderlich machen könnten, während in Lettland ab heute bis Mitte November eine Ausgangssperre verhängt wird, um einen Anstieg der Infektionen zu bremsen.

Die Futures deuten darauf hin, dass die US-Aktien im Laufe des Tages weiter unter Druck geraten werden.

Aber eine Reihe von neuen Gewinnzahlen könnte die angespannten Nerven beruhigen.

Die Umsätze von Unilever und Hermes übertreffen die Schätzungen, der Gewinn des Lastwagenherstellers Volvo übertrifft die Prognosen, aber die Unternehmen weisen auf die anhaltenden Probleme mit Chips hin.

Das 3. Quartal von Barclays übertrifft die Erwartungen aufgrund der starken Performance der Investmentbank, während die Produktion von Anglo American in Q3 leicht ansteigt.

In den USA stehen heute die Ergebnisse von Intel, AT&T und Danaher auf dem Programm.

In den Schwellenländern wird die türkische Zentralbank im Mittelpunkt des Interesses stehen. Es wird erwartet, dass die politischen Entscheidungsträger trotz der hartnäckig hohen Inflation eine weitere Zinssenkung vornehmen werden, nachdem Präsident Tayyip Erdogan mitten in der Nacht den geldpolitischen Ausschuss umstrukturiert hat.

Wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Donnerstag mehr Orientierung geben dürften:

-EU beginnt zweitägiges Gipfeltreffen

Treffen der Nato-Verteidigungsminister

US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung/Philly Fed-Index/Verkäufe bestehender Häuser

US-Auktion 5-jähriger TIPS

Redner der Fed: Präsidentin von San Francisco Mary Daly

Aufstrebende Märkte: Zentralbanken der Türkei und der Ukraine

US-Ergebnisse: AT&T, Blackstone, Dow, amerikanische Fluggesellschaften, Southwest Airlines, Alaska Air, Intel, Whirlpool, Mattell