Seoul (awp/sda/reu) - Die südkoreanische Schiffswerft Daewoo Shipbuilding wird von ihren Gläubigerbanken mit einer milliardenschweren Kapitalspritze gerettet.

Die staatliche Korea Development Bank (KDB) und die Export-Import Bank of Korea bewahren den - gemessen am Auftragsbestand - weltgrössten Schiffshersteller mit 2,8 Billionen Won (2,4 Milliarden Franken) an frischem Kapital vor dem Aus an der Börse, wie Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering am Donnerstag mitteilte. Die Regeln der Börse Seoul schreiben bei Überschuldung eine Streichung vom Kurszettel vor.

Der Schiffsmarkt leidet seit Jahren unter Überkapazitäten, weil mehr Schiffe produziert werden als angesichts des stagnierenden Welthandels und der sinkenden Ölpreise gebraucht werden. In der vergangenen Woche hatte Daewoo angekündigt, dass der Umsatz sich bis 2018 in etwa halbieren werde, weil man sich von unprofitablem Geschäft trennen wolle.

Daewoo hatte Ende Juni eingeräumt, dass seine Schulden die Vermögenswerte überstiegen. Der Hauptgläubiger KDB verzichtet nun auf einen Teil seiner Kredite und schiesst im Gegenzug 1,8 Billionen Won (1,5 Milliarden Franken) Kapital zu.

Ein Kapitalschnitt im Verhältnis eins zu zehn, der die bisherigen Eigentümer grösstenteils enteignet, soll die Überschuldung der Bilanz beseitigen. Die Export-Import Bank of Korea kauft für eine Billion Won (850 Millionen Franken) ewig laufende Daewoo-Anleihen, die zum Teil als Eigenkapital gelten.