MADRID (dpa-AFX) - Die Geschäfte des spanischen Energiekonzerns Iberdrola sind in der ersten Jahreshälfte deutlich angezogen. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen im zweistelligen Prozentbereich, wie das Unternehmen am Mittwoch in Madrid mitteilte. Der Nettogewinn fiel nur wegen eines Sondererlöses aus dem vergangenen Jahr geringer aus. Die Prognose für 2018 bekräftigte Iberdrola.

Im ersten Halbjahr profitierte Iberdrola von höheren Netzgebühren in den USA und Brasilien, einem Anstieg der Stromproduktion aus Wind und Wasserkraft sowie der Konsolidierung des brasilianischen Energieunternehmens Neoenergia. Dazu verbesserte sich das Vertriebsgeschäft in Spanien dank der Erholung des wirtschaftlichen Umfeldes.

Der Umsatz stieg so um 17,5 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) nahm um ebenfalls gut 17 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu. Die Stromproduktion wurde um 6,5 Prozent erhöht. Im vergangenen Jahr hatte Iberdrola unter einer durch Trockenheit bedingten geringeren Produktion von Wasser- und Windkraft in Spanien gelitten. Der Nettogewinn sank hingegen um gut 7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Allerdings hatte Iberdrola im Vorjahr als Anteilseigner des Windkraftanlagenbauer Gamesa von einem Sondergewinn im Zusammenhang mit der Fusion mit dem Siemens-Windgeschäft profitiert. Bereinigt darum stieg der Gewinn um 27 Prozent.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet Iberdrola eine stärkere Entwicklung als in den ersten sechs Monaten. Neben den höheren Netzgebühren in den USA und Brasilien, die seit Mai gelten, sowie den neuen Stromkapazitäten bei Wind und Wasser dürften sich höhere Preise in Europa und Mexiko positiv auswirken. Das Ebitda solle über 9 Milliarden Euro liegen, bekräftigte Iberdrola. Im Vorjahr waren es noch 7,3 Milliarden Euro. Der Nettogewinn soll an die 3 Milliarden Euro heran reichen, nach 2,8 Milliarden Euro 2017. Allerdings hatte Iberdrola da von einem milliardenschweren Sonderertrag im Zusammenhang mit der US-Steuerreform profitiert./nas/mne/jha/