Allschwil (awp) - Das Biotech-Unternehmen Idorsia hat im ersten Halbjahr 2021 weitere Fortschritte mit seinen Pipeline-Projekten erzielt. Eigene Produkte hat das Unternehmen bislang noch nicht auf dem Markt. Daher stehen vor allem die Ausgaben und die verfügbaren Barmittel im Fokus.

So verfügt Idorsia per Ende Juni über liquide Mittel in Höhe von 927 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Ausgaben nach den ersten sechs Monaten betrugen 265 Millionen Franken und sind damit nicht so hoch wie von Analysten im Rahmen des AWP-Konsens erwartet ausgefallen.

Für das Gesamtjahr konkretisierte Idorsia das bisherige Kosten-Ziel. Bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte das Unternehmen die Prognose auf "unter 685 Millionen Franken" angepasst. Neu geht das Management davon aus, Kosten von 620 Millionen Franken zu verbuchen. Nach Non-GAAP dürften sie bei 620 Millionen Franken liegen.

Idorsia weist immer Zahlen nach US-GAAP und Non-GAAP aus. Das Unternehmen berechnet, berichtet und prognostiziert Geschäftsergebnisse auf der Grundlage der Non-GAAP-operativen Performance, weil es der Meinung ist, diese Messwerte bilden die tatsächliche Entwicklung besser ab. Analysten wiederum schätzen in US-GAAP.

Erste Zahlungen für MS-Mittel

Auf Zahlenseite wies Idorsia für die ersten sechs Monate einen Umsatz von 14 Millionen Franken aus (Vorjahr 58 Millionen). Sie setzten sich zusammen aus Vertragserlösen durch Kooperationsvereinbarungen mit Neurocrine Biosciences, Janssen Biotech, Roche und Mochida Pharmaceutical.

Zudem ist eine Umsatzbeteiligung von 0,4 Millionen Franken in den Umsätzen enthalten. Gezahlt wurden sie von J&J, die kürzlich die Zulassung für das MS-Mittel Ponesimod erhalten haben. Zur Erinnerung: Idorsia, J&J und Actelion Pharmaceuticals hatten bei der Übernahme von Actelion durch den US-Konzern eine Vereinbarung unterzeichnet. Demnach hat Idorsia Anspruch auf vierteljährliche Zahlungen in Höhe von 8 Prozent des Nettoumsatzes von Ponesimod-Produkten.

Wie Idorsia weiter berichtete, lag der operative Verlust bei 252 Millionen Franken, während unter dem Strich ein Minus von 243 Millionen übrig blieb. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum fielen die Verluste damit zwar höher aus, Analysten hatten aber mit noch höheren gerechnet.

Mit Blick auf die Pipeline hiess es, das Zulassungsverfahren und die Einführungsvorbereitungen für das Schlafmittel Daridorexant kämen gut voran und man lasse diesem wichtigen Asset alle Aufmerksamkeit zukommen.

Wie CEO Jean-Paul Clozel in der Mitteilung erklärte, sei er "besonders stolz auf die jüngsten Fortschritte unserer Pipeline, nachdem Selatogrel Phase-III erreicht hat und als Präparat für eine notfallmässige Intervention bei Verdacht auf akuten Herzinfarkt (Myokardinfarkt) nach Auftreten erster Symptome untersucht wird."

hr/rw