FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte bis zum Mittag um 0,16 Prozent auf 177,09 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf minus 0,51 Prozent.

Die insgesamt trübe Stimmung an den Finanzmärkten stützte die als sicher geltenden Anleihen. Die in vielen Ländern hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen und vor allem die Furcht von der Ausbreitung von Mutationen sorgt für Verunsicherung. Die deutlichen Kursverluste vom Vortag wurden allerdings nur teilweise wett gemacht.

Die starken Beschränkungen in der Corona-Pandemie belasten die Wirtschaft im Euroraum zu Jahresbeginn. Der vom Institut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex fiel im Januar weiter unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkte. Der Rückgang hielt sich aber im Rahmen der Erwartungen.

Commerzbank-Ökonom Christoph Weil erwartet angesichts der Schwäche im Dienstleistungssektor im Winterhalbjahr eine Rezession in der Eurozone. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte deshalb im Schlussquartal zum Vorquartal "um etwa zwei Prozent gesunken sein", sagte Weil. Auch im ersten Quartal erwarte man eine Schrumpfung. Im zweiten Quartal dürfte dann aber wieder steil nach oben gehen, da die Corona-Beschränkungen spätestens im April spürbar gelockert werden sollten.

Die Bundesregierung erwartet nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" für 2021 deutlich weniger Wirtschaftswachstum als im Herbst prognostiziert. Im neuen Jahreswirtschaftsbericht, der in der kommenden Woche vorgestellt wird, werde nur noch mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung (BIP) um drei Prozent gerechnet, berichtet der "Spiegel" ohne Quellen zu nennen. Im vergangenen Oktober hatte man noch ein Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent erwartet./jsl/jkr/jha/