FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Punktlandung beim Chiphersteller Infineon erwartet 

Ungeachtet aller Turbulenzen in den Lieferketten und sprunghaft gestiegener Energiepreise läuft das Geschäft von Chiphersteller Infineon nach Einschätzung von Analysten wie auf Schienen. Für die Monate Januar bis März hat der Vorstand 3,2 Milliarden Euro Umsatz und eine operative Marge von 22 Prozent über alle Segmente hinweg angekündigt, und genau so soll es auch kommen, sind sich 22 professionelle Beobachter sicher. Was sie nicht erwarten, ist eine Erhöhung der Prognose. Und so werden wohl weniger die Konzernzahlen als die Markteinschätzungen des Managements besonders gesucht sein.

>>> Montag, 9. Mai 2022; 07:30 Uhr


2. Munich-Re-Zahlen von Unwettern und Krieg geprägt 

Unwetter und Krieg - so lauten neben den Ausläufern der Pandemie die dominierenden Belastungsfaktoren für die Rückversicherungsbranche im ersten Quartal. Nachdem die Hannover Rück einen Gewinnrückgang und die Swiss Re gar einen Verlust ausgewiesen haben, richten sich die Blicke nun auf die Munich Re. Liegen die Analysten richtig, musste der DAX-Konzern keine Abstriche beim Gewinn machen - allerdings gegenüber einer nur moderaten Vergleichsbasis. Im Blick stehen darüber hinaus vor dem Hintergrund eines sich eintrübenden Wirtschafts- und Kapitalmarktumfelds Aussagen des Managements zum Ausblick und die Preisentwicklung in der April-Erneuerung.

>>> Dienstag, 10. Mai 2022; 07:30 Uhr


3. Crop Science macht bei Bayer Freude 

Bei Bayer könnten die Anleger nach langer Durststrecke wieder Freude am Agrargeschäft haben. 15 Prozent mehr Umsatz sollte allein der üblicherweise zum Jahresauftakt starke Geschäftsbereich im ersten Quartal verbucht haben, schätzen Analysten im Mittel - vor allem getrieben von hohen Preisen, und dies vornehmlich bei Glyphosat. Wenn die Schätzungen stimmen, erreicht auch die operative Marge mit konzernweit fast 34 Prozent ein hohes Niveau. Dass Bayer die Jahresprognose jetzt anhebt, mögen Analysten derzeit nicht glauben - zu groß sind die aktuellen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten.

>>> Dienstag, 10. Mai 2022; 07:30 Uhr


4. Bei Eon steht die Energiekrise im Fokus 

Die Energiekrise und die Sorge um ein Ende der Gaslieferungen aus Russland dürften die Geschäftszahlen von Eon für das erste Quartal überlagern. Der Energieversorger sieht wegen des Ukraine-Krieges und für die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Folgen eine hohe Ungewissheit. Das Geschäftsergebnis für das erste Quartal dürfte vor allem vom kräftigen Anstieg der Energiepreise bestimmt worden sein. Anfang April hatte Deutschland-Chef Filip Thon die Verbraucher auf deutliche Preiserhöhungen für Strom und Gas eingestimmt.

>>> Mittwoch, 11. Mai 2022; 07:00 Uhr


5. Brenntag mit starkem Jahresauftakt 

Der Chemikalienhändler Brenntag hat ein weiteres starkes Quartal hinter sich. Analysten erwarten im Konsens einen um gut ein Drittel höheren Umsatz und einen mehr als doppelt so hohen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der DAX-Konzern kann Engpässen in der Lieferkette trotzen und die Preise hoch halten. Das Management dürfte die Jahresprognose bestätigen, die laut Analysten selbst im Falle einer makroökonomischen Abkühlung im zweiten Halbjahr sehr gut erreichbar sein sollte.

>>> Mittwoch, 11. Mai 2022; 07:00 Uhr


6. Thyssenkrupp mit Aussagen zur Prognose im Blick 

Werkstoffhandel und das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp dürften in den Monaten Januar bis März gut gelaufen sein. Die Folgen des Ukraine-Krieges sind nach Einschätzung von Analysten hier noch nicht durchgeschlagen. Auch die Stahlkocher Outokumpu und Arcelor haben bereits mit starken Zahlen geglänzt. Inzwischen hat sich die Entwicklung aber eingetrübt: Bei Thyssenkrupp Steel arbeiten seit Mitte April 1.300 von rund 18.000 Arbeitern kurz, weil die Autoindustrie ihre Nachfrage gedrosselt hat. Einschätzungen zur weiteren Entwicklung interessieren Anleger deshalb vorrangig. Den eigentlich versprochenen ausgeglichenen Free Cashflow im laufenden Geschäftsjahr hat der Vorstand bereits abgeräumt.

>>> Mittwoch, 11. Mai 2022; 07:00 Uhr


7. Strompreis verhagelt Heidelbergcement das Ergebnis 

Heidelbergcement dürfte trotz deutlichen Wachstums ein Drittel des operativen Gewinns eingebüßt haben, glauben Analysten. Zur Begründung verweisen sie unisono auf die massive Inflation der Energiepreise. Sie dürften den in Europa starken Baustoffkonzern mit voller Wucht getroffen haben. Preiserhöhungen hätten dies nicht aufgefangen, glauben sie. Dabei hatte der Konzern nach eigenem Bekunden 80 Prozent des Strombedarfs im ersten Quartal abgesichert. Immerhin: die Lage bei den Energiepreisen dürfte sich in diesem Quartal schon entspannen. Bleibt die Frage, ob die Konjunktur sich abkühlt und mit ihr die Nachfrage.

>>> Mittwoch, 11. Mai 2022; 17:30 Uhr

Mitarbeit: Andrea Thomas, Stefanie Haxel, Andreas Kissler, Olaf Ridder, Eric Reinhard, Hans-Joachim Koch, Matthias Goldschmidt


(Es folgt Teil 2 für Donnerstag und Freitag) 

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DJG/smh

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May 06, 2022 09:05 ET (13:05 GMT)