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FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Geschäftszahlen aus der Branche haben den Halbleiterboom am Aktienmarkt am Freitag weiter angetrieben. Zu verdanken war das starken Zahlen des Chipkonzerns STMicroelectronics und des südkoreanischen Tech-Riesen Samsung sowie einer optimistischen Umsatzprognose des US-Halbleiterspezialisten Micron Technology.

Technologiewerte führten denn auch das europäische Branchentableau an. Der Stoxx Europe 600 Technology stieg um 2,7 Prozent, zwischenzeitlich verbuchte er bei über 619 Punkten ein Rekordhoch. Rückenwind kam zusätzlich vom weiter starken US-Technologiesektor.

Der Elektronik-Riese Samsung profitierte im vierten Quartal von einer robusten Nachfrage nach Speicherchips für Server und Rechner in der Corona-Pandemie. Die Anleger bleiben daher optimistisch und griffen beherzt zu. Die Aktie kletterte auf ein Rekordhoch.

Am Morgen legte dann der Halbleiterhersteller STMicro nach. Für ihn war es im Schlussquartal deutlich besser gelaufen als erwartet, wie die vorläufigen Geschäftszahlen zeigen. Die Marktdynamik sei bedeutend besser gewesen als gedacht, sagte Vorstandschef Jean-Marc Chery.

Analyst Alexander Duval von der Investmentbank Goldman Sachs lobte die Resultate denn auch und verwies auf eine überraschend gute Marktdynamik bei Konsumgeräten wie Smartphones sowie in der Autobranche. Wegen der hohen Bewertung der STMicro-Aktien, die sich am Freitag auf Rekordniveau bewegten, behielt er sein Verkaufsvotum aber bei. Ihr Kurs kletterte in der Spitze um fast acht Prozent auf ein Rekordhoch von 34,89 Euro, bevor der Schwung dann nachließ. Am Ende blieb ein Aufschlag von 1,9 Prozent übrig.

In Deutschland schafften die Aktien des stark auf die Autoindustrie ausgerichteten Chipkonzerns Infineon erstmals seit 2001 wieder den Sprung über die Marke von 34 Euro. Bereits 2020 hatte Infineon zu den Favoriten der Anleger gezählt und mit plus 54,6 Prozent den zweiten Platz im deutschen Leitindex Dax erklommen. Noch beeindruckender ist die Kurserholung seit dem Tief im Corona-Börsencrash im März. Damals waren die Papiere bis auf fast 10 Euro abgerutscht, mittlerweile hat sich der Kurs weit mehr als verdreifacht.

Die Corona-Krise beschleunigt die Digitalisierung, was längst die gesamte Halbleiterbranche antreibt. Auch die Aktien des Branchenausrüsters ASML profitierten deutlich davon, sie erklommen an diesem Freitag ein weiteres Rekordhoch und gehörten am Ende mit drei Prozent zu den größten Gewinnern im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx./mis/ajx/ck/fba/tih/he