GENF (dpa-AFX) - Der Halbleiterkonzern STMicroelectronics rechnet dank der weiterhin starken Chipnachfrage für 2022 mit einem weiteren Umsatzsprung. Die Erlöse sollen auf 14,8 bis 15,3 Milliarden US-Dollar (bis zu 13,6 Mrd Euro) steigen, wie der Wettbewerber des Dax-Konzerns Infineon am Donnerstag in Genf bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für 2021 mitteilte. Das ist selbst am unteren Ende der Spanne mehr als Analysten im Mittel auf dem Zettel haben und entspräche im besten Fall einem Plus von knapp einem Fünftel. Bei den Aktienanlegern kam das gut an.

Die STMicro-Papiere stiegen am Donnerstag um viereinhalb Prozent auf 41,56 Euro, nachdem sie zum Wochenstart im Sog der allgemeinen Schwäche von Tech-Werten noch bis auf 38,29 Euro gefallen waren. Bis zum Rekordhoch von 46,33 Euro aus dem November fehlen nun noch gut elf Prozent. Infineon-Aktien stiegen am Donnerstag in einem schwächeren Gesamtmarkt um rund zwei Prozent.

Um mit der starken Nachfrage mithalten zu können, investiert STMicro - wie die Wettbewerber auch - kräftig in die Herstellungskapazitäten. Insgesamt will das Unternehmen 2022 rund 3,4 bis 3,6 Milliarden Dollar in den Produktionsausbau sowie strategische Initiativen stecken. Das ist deutlich mehr als erwartet und würde wohl auf der Bruttomarge lasten, erklärte Analyst Jürgen Wagner vom Investmenthaus Stifel. Allerdings scheine sich der Anstieg des durchschnittlichen Chipverkaufspreises zu beschleunigen, was die Mehrausgaben wohl mehr als ausgleiche.

Wie bereits bekannt, stiegen die Erlöse 2021 um rund ein Viertel auf knapp 12,8 Milliarden US-Dollar (11,3 Mrd Euro). Die Bruttomarge lag dabei bei 41,7 Prozent, der Bruttogewinn damit bei 5,3 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 2 Milliarden Dollar fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor./mis/nas/eas