Instone Real Estate : Rede des Vorstands zur Hauptversammlung

Rede des Vorstandsvorsitzenden Kruno Crepulja

zur ordentlichen Hauptversammlung

der

Instone Real Estate Group AG

am Mittwoch, den 9. Juni 2021, um 10:00 Uhr

als virtuelle Hauptversammlung

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Mitglieder des Aufsichtsrats, sehr geehrte Damen und Herren,

ich heiße Sie herzlich willkommen zur ordentlichen Hauptversammlung der Instone Real Estate Group AG, die heute zum zweiten Mal in Folge Corona-bedingt als virtuelle Hauptversammlung ohne physische Präsenz stattfinden muss. Es bleibt unser klarer Anspruch, Sie auch in diesem Format, so umfassend wie möglich zu informieren.

Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, uns tagtäglich in virtuellen Räumen aufzuhalten. Besprechungen und Konferenzen finden fast ausschließlich digital statt. Die Pandemie hat eben nicht nur das gesellschaftliche Leben, sondern auch die Arbeitswelt massiv verändert. So sehr ich die realen Begegnungen vermisse, so sehr bin ich beeindruckt, wie hervorragend die gesamte Instone-Mannschaft diese

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herausfordernde Zeit gemeistert hat. Die Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen tragen seit über einem Jahr fernab ihres regulären Arbeitsplatzes genauso engagiert motiviert zum Unternehmenserfolg bei wie sonst auch. Auf unseren Baustellen haben sich digitale Formate bei Abstimmungsprozessen ebenfalls längst etabliert. In der Corona-Krise, deren Ausmaß für uns alle nicht vorhersehbar war, hat es sich eindrucksvoll bewährt, dass wir sehr frühzeitig das Thema Digitalisierung vorangetrieben und eine entsprechende technische Ausstattung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichergestellt haben.

Zweifelsohne war und ist die Corona-Pandemie auch eine Art Härtetest für unser Geschäftsmodell. Und bevor ich jetzt detaillierter auf das Geschäftsjahr 2020 und im Anschluss auf die Entwicklung im ersten Quartal 2021 eingehe, möchte ich vorwegschicken: Diesen Test haben wir zweifelfrei bestanden! Wir haben uns unter schwierigen Rahmenbedingungen insgesamt gut behauptet, eine hohe Profitabilität gewahrt und unsere angepassten Ergebnisziele schließlich mit einem guten Schlussquartal sogar noch übertroffen. Auch in diesem Übergangsjahr haben wir an unserem Kurs festgehalten und die Basis für ein dynamisches Wachstum in den nächsten Jahren sogar noch weiter gefestigt. So haben wir mit dem valuehome-Produkt im Bereich bezahlbares Wohnen ein wesentliche strategische Wachstumsinitiative gestartet, wir haben unsere Kapitalbasis für den geplanten Wachstumssprung zusätzlich gestärkt und Grundstücke für Projekte mit einem zukünftigen Verkaufswert von rund 800 Millionen Euro angekauft. Auch in den ersten Monaten 2021 haben wir weiter zugekauft und uns die Exklusivität für eine umfangreiche Akquisitionspipeline gesichert. Zudem befindet sich unser Unternehmen aktuell in exklusiven Verhandlungen für weitere, teilweise auch größere Ankäufe.

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Ein weiterer wesentlicher Meilenstein im abgelaufenen Jahr war die Erarbeitung einer neuen ESG-Strategie, als weiteren wesentlichen Eckpfeiler der Unternehmensstrategie. Es ist unser klarer Anspruch auch in puncto Nachhaltigkeit ein Vorreiter in der Branche sein.

Nicht zuletzt gehörte auch die Vorbereitung der SE-Umwandlung, auf die ich bei den Tagesordnungspunkten noch detailliert eingehen werde, zu den wesentlichen zukunftsgerichteten Maßnahmen.

Bevor ich weiter zur Strategie ausführe, lassen Sie mich nun auf den Geschäftsverlauf in 2020 eingehen.

Die schnelle Ausbreitung des Corona-Virus und die Phase des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 hat zu einem nahezu beispiellosen Einbruch der allgemeinen Wirtschaftsaktivitäten geführt. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien konnte sich davon kurzfristig nicht komplett entkoppeln. Die weltweit dramatischen Auswirkungen der Pandemie haben zunächst für spürbare Verunsicherungen bei sowohl privaten als auch institutionellen Kunden gesorgt. Auch die zunächst starken Einschränkungen hinsichtlich der Möglichkeit, Besichtigungstermine zu vereinbaren, wirkten sich nachteilig aus. Neben der unmittelbaren temporären Nachfrageschwäche haben wir dieser Situation durch die Verschiebung von Vertriebsstarts Rechnung getragen, was die Umsatzentwicklung im Gesamtjahr insgesamt bremste.

Nach dem kurzfristigen Einbruch haben wir im weiteren Jahresverlauf eine dynamische Erholung gespürt, so dass die Nachfrage schnell wieder das hohe Vorkrisenniveau mit Vertriebskennzahlen oberhalb des langfristigen Durchschnitts, erreicht hat. Letztlich ist die Erkenntnis, dass die Asset- Klasse deutsche Wohnimmobilien durch die Krise sogar noch einmal an

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relativer Attraktivität gewonnen hat. Dies liegt auch daran, dass auch andere Immobiliensegmente mit neuen, teilweise strukturellen Problemen konfrontiert wurden. Trotz der Corona-bedingten temporären Nachfrageschwäche und der Verschiebung von Vertriebsstarts lagen unsere bereinigten Umsatzerlöse schließlich bei 480,1 Millionen Euro und damit im Bereich der angepassten Prognose (Vj. 736,7 Millionen Euro). Das Vorjahr 2019 war dabei auch von dem Verkauf des Großprojekts "Westville" in Frankfurt beeinflusst, was die Vergleichbarkeit erschwert Eine wichtige Kennzahl für unser Geschäftsmodell ist die bereinigte Bruttomarge. Die Marge lag mit 30,5 % (Vj. 25,5 %) auf einem weiterhin hohen Niveau. Insbesondere im Schlussquartal haben wir von einem weiterhin positiven Preistrend für deutsche Wohnimmobilien sowie von einer Entspannung auf der Kostenseite profitiert.

Unsere erreichte Marge ist ein klarer Beleg für die hohe Qualität unseres Projekt-Portfolios mit klarer Ausrichtung auf attraktive innerstädtische Lagen der A-Städte, Universitätsstädte und Metropolregionen. Auch unsere Kompetenz hinsichtlich Projektakquisition, -entwicklung und Bauausführung spiegelt sich darin wider. Angesichts der zunehmenden Grundstücksknappheit und der Preisentwicklung in den A-Städten richten wir unser Augenmerk nun zusätzlich verstärkt auf B- und C-Standorte. In Kombination mit unserem neuen Produkt bauen wir somit unsere Marktpräsenz im mittleren Preissegment kontinuierlich aus und erschließen neue Zielgruppen.

An dieser Stelle möchte ich auf weitere Kennzahlen des Geschäftsjahres 2020 eingehen. Das bereinigte operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) lag bei 83,8 Millionen Euro (Vj. 129,6 Millionen Euro). Damit konnte trotz der Pandemie-bedingt geringeren Umsätze und der Investitionen in die bereits

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erwähnte "valuehome"-Plattform für zukünftiges Wachstum eine weiterhin hohe bereinigte EBIT-Marge von 17,5 % (Vj. 17,6 %) realisiert werden. Unsere Investitionen in die Ausweitung des Projekt-Portfolios und das zukünftig geplante Wachstum haben sich erwartungsgemäß in einem Anstieg des Finanzaufwands niedergeschlagen (-23,2 Millionen Euro ggü. Vj. -16,1 Millionen Euro). Das bereinigte Ergebnis nach Steuern (bereinigtes EAT) von 41,1 Millionen Euro (Vj. 105,6 Millionen Euro) hat mit einer besser als erwarteten Profitabilität im Schlussquartal dennoch die Corona-bedingt angepasste Prognose (30-35 Millionen Euro) deutlich übertroffen. Der stärkere Rückgang des bereinigten EAT ist dabei auch auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurückzuführen. Die erstmalige Berücksichtigung eines Verlustvortrags in 2019 hatte eine einmalig deutlich niedrigere Steuerquote im Vorjahr zur Folge.

Das bereinigte Ergebnis nach Steuern stellt auch die Basis für unsere Gewinnausschüttung dar. Auf Basis dieses Ergebnisses schlagen der Aufsichtsrat sowie der Vorstand der Hauptversammlung heute die Ausschüttung einer erstmaligen Dividende in Höhe von 0,26 Euro pro Aktie vor.

Das Projektportfolio lag zum Bilanzstichtag bei einem Gross Development Value, was den zukünftigen erwarteten Verkaufserlösen der Projekte entspricht, von 6,1 Milliarden Euro und konnte gegenüber dem Vorjahresvergleichswert deutlich zulegen. Damit ist bereits ein gutes Fundament für zukünftiges Umsatz- und Gewinnwachstum in den nächsten Jahren gelegt.

Aufgrund unserer soliden Performance auch im Krisenjahr 2020, des positiven Cash-Flows und der durchgeführten Kapitalerhöhung weist die Instone-Bilanz zum Bilanzstichtag niedrige Verschuldungskennzahlen auf.

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