Von Asa Fitch und William Boston

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Chiphersteller Intel will seine Kapazitäten mit zwei neuen Werken in Europa erweitern. Der Konzern plane zwei Produktionsstätten an einem Standort in Europa, die noch erweitert werden können, sagte CEO Pat Gelsinger auf der IAA Mobility in München. Das Investitionsvolumen könnte sich auf bis zu 80 Milliarden Euro über zehn Jahre belaufen.

"Diese neue Ära der nachhaltigen Nachfrage für Halbleiter erfordert mutiges und großes Denken", sagte er. Die Fertigungskapazitäten einer Fabrik in Irland sollen nur der Versorgung der Automobilindustrie dienen.

Derzeit herrscht eine globale Chip-Knappheit, die unter anderem die Autobauer stark einschränkt. Auch andere Hersteller rüsten auf. Intel-Rivale Taiwan Semiconductor, der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger, hatte dieses Jahr angekündigt, die Rekordsumme von 100 Milliarden US-Dollar über die kommenden drei Jahre in die Steigerung der Produktionskapazität zu stecken. Samsung Electronics will seine Investitionen um ein Drittel auf über 205 Milliarden Dollar über die nächsten drei Jahre erhöhen, um Marktführerschaft zu erlangen.

Gelsinger prognostiziert, dass sich der Markt für Auto-Halbleiter bis zum Ende des Jahrzehnts verdoppelt. Chips würden mehr als 20 Prozent der Materialkosten neuer Autos aus dem Premiumsegment ausmachen, verglichen mit 4 Prozent im Jahr 2019. Gebraucht werden die Chips unter anderem für Fahrassistenz- und Entertainmentsysteme.

Intels Kapazitätserweiterung in Europa ist Teil von Gelsingers Strategie, Intel zu einem großen Auftragsfertiger zu machen, der Chips nicht nur für eigene Zwecke herstellt.

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September 07, 2021 12:04 ET (16:04 GMT)