Von Cara Lombardo und Dana Cimilluca

NEW YORK (Dow Jones)--Der Chiphersteller Intel prüft offenbar den Kauf des Aufttragsfertigers Globalfoundries Inc. Der US-Konzern wolle damit seinen Plänen Schwung geben, mehr Chips für andere Tech-Unternehmen zu produzieren, berichten mehrere Personen mit entsprechenden Kenntnissen.

Ein Deal könnte Globalfoundries mit rund 30 Milliarden Dollar bewerten, so die Personen. Es ist nicht garantiert, dass ein Deal zustande kommt, und Globalfoundries könnte auch mit seinem geplanten Börsengang fortfahren.

Der Auftragsfertiger ist im Besitz von Mubadala Investment Co, einem Investmentarm der Regierung von Abu Dhabi, aber mit Sitz in den USA. Jegliche Gespräche scheinen Globalfoundries selbst nicht einzuschließen, da eine Sprecherin des Unternehmens sagte, dass das Unternehmen sich nicht in Gesprächen mit Intel befindet.

Intels neuer CEO Pat Gelsinger hatte im März angekündigt, dass der Halbleiterhersteller einen großen Vorstoß starten würde, um ein Chip-Hersteller für andere zu werden - ein Markt, der von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co beherrscht wird.

Intel, mit einem Marktwert von etwa 225 Milliarden Dollar, hat in diesem Jahr mehr als 20 Milliarden Dollar an Investitionen zugesagt, um die Chipfertigungsanlagen in den USA zu erweitern. Gelsinger hat weitere Engagements im In- und Ausland in Aussicht gestellt.

Globalfoundries ist eine der größten spezialisierten Chip-Produktionsfirmen. Sie wurde gegründet, als der Intel-Rivale Advanced Micro Devices Inc 2008 beschloss, seine Chip-Produktionsaktivitäten auszugliedern. AMD ist nach wie vor ein wichtiger Kunde für Globalfoundries - in diesem Jahr wurde ein mehrjähriger Vertrag über die Lieferung von Chipkomponenten im Wert von etwa 1,6 Milliarden Dollar abgeschlossen - das könnte eine Übernahme durch Intel erschweren.

Globalfoundries hat laut dem taiwanesischen Marktforschungsunternehmen Trendforce einen Anteil von etwa 7 Prozent am Foundry-Markt, gemessen am Umsatz. Einige der größten Chiphersteller, darunter Qualcomm und Nvidia verlassen sich bei der Herstellung ihrer Produkte auf Drittanbieter, da sie sich lieber auf das Design konzentrieren und keine eigenen Fabriken betreiben wollen.

Wie Intel und TSMC erweitert auch Globalfoundries seine Fertigungskapazitäten inmitten eines weltweiten Mangels an Halbleitern. Letzten Monat gab das Unternehmen bekannt, dass es den ersten Spatenstich für eine neue Chip-Produktionsanlage, eine sogenannte Fab, in Singapur gemacht hat und mehr als 4 Milliarden Dollar in den Standort investiert.

Die Verknappung hat die Produktion in verschiedenen Sektoren gestört, was zu vorübergehenden Schließungen von Automobilfabriken und reduzierten Lieferungen von Produkten wie Computern und einigen Haushaltsgeräten geführt hat. Autohersteller sind besonders hart betroffen, da sie nicht genügend Chips für alle ihre Fahrzeuge bekommen können.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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July 16, 2021 00:23 ET (04:23 GMT)