Berlin (Reuters) - Der US-Chipkonzern Intel will am Dienstag seine weiteren Pläne für Europa bekannt geben.

Firmenchef Pat Gelsinger werde über Investitionen sowohl in den Ausbau von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (R&D) als auch in die Erweiterung von Fertigungskapazitäten sprechen, kündigte Intel am Montag an. Dadurch würden die steigende Nachfrage nach modernen Halbleiterprodukten bedient und eine robuste, global diversifizierte Lieferkette gestärkt, hieß es in der Einladung zu der virtuellen Pressekonferenz weiter.

Insidern zufolge erhält in Deutschland Magdeburg den Zuschlag für eine milliardenschwere Chipfabrik und sticht damit unter anderen Dresden aus. Der Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt winkt dadurch ein großer Batzen der insgesamt bis zu 80 Milliarden Euro, die Intel früheren Angaben zufolge in Europa investieren will. Neben Deutschland dürften in Europa noch Frankreich und Italien mit neuen Intel-Standorten bedacht werden - konkret geht es um ein Designzentrum und eine Montagefabrik.

Der US-Konzern befindet sich mitten in der aktuellen Chipkrise auf einem nie dagewesenen Expansionskurs. So zieht das Unternehmen ein riesiges Fabrikareal im US-Bundesstaat Ohio hoch, was zunächst 20 Milliarden Dollar kostet, und kauft den israelischen Chiphersteller Tower Semiconductor für 5,4 Milliarden Dollar. Ursprünglich wollte Intel die europäischen Standortentscheidungen bereits 2021 bekanntgeben, wartete dann aber auf den Startschuss für den "European Chips Act" Anfang Februar, der den Weg für milliardenschwere Subventionen aus öffentlicher und privater Hand freimachte.