(Reuters) - Der US-Chipkonzern Intel gibt sich angesichts von Lieferketten-Unsicherheiten und Sorgen vor einer schwächeren PC-Nachfrage vorsichtig.

Für das laufende Quartal werde mit Erlösen von 18 Milliarden Dollar gerechnet, teilte Intel am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Vom Vorquartal entspräche dies einem Minus von zwei Prozent und zum Vorjahresquartal von fast drei Prozent. Bereits im ersten Quartal ging der Umsatz ein Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar zurück. Am Aktienmarkt kam die Vorsicht nicht gut an. Die Intel-Aktie büßte nachbörslich fünf Prozent ein.

Intel befindet sich mitten in der aktuellen Chipkrise, die vor allem Autokonzerne und Technologiefirmen umtreibt, auf einem nie dagewesenen Expansionskurs. So investiert der Konzern unter anderem rund 17 Milliarden Dollar in den Bau zweier Halbleiter-Werke im sachsen-anhaltinischen Magdeburg sowie bis zu 100 Milliarden Dollar in eine riesige Produktionsstätte im US-Bundesstaat Ohio. Nun befürchten Analysten und Experten, dass der Konzern zu hohe Kapazitäten aufbaut, die die Nachfrage angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung bald übertreffen könnten. Aktuell dürften Intel aber vor allem die Lockdowns in China und die Schwäche im PC-Geschäft, das in der Corona-Krise noch ausgesprochen gut lief, umtreiben.