Nach den Vortagesaufschlägen scheinen Anleger an der Wall Street am Freitag wieder vorsichtiger zu agieren. Der Aktienterminmarkt deutet eine knapp behauptete Handelseröffnung am Kassamarkt an. Analysten deuten die durch die Bank zunächst positiv interpretierten Vortagesdaten nun etwas verhaltener. Die Daten offenbarten in einigen Teilbereichen ein Abflauen der Konjunktur, allerdings deute nichts auf eine Rezession hin. Da eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos durch die US-Notenbank bereits eingepreist sei, überwögen nun wieder die Konjunktursorgen, heißt es. Laut Volkswirt Bill Diviney von ABN Amro zeigen die Daten zum US-BIP eine steigende Dynamik bei der Eintrübung des Investitionsklimas.

Eher volatile Elemente wie Lagerverwaltung und öffentliche Ausgaben hätten letztlich zu den starken BIP-Daten geführt. "In Anbetracht der Schwäche, die gegen Ende des vierten Quartals zu beobachten war, sowie der bisher vorliegenden Daten für Januar gehen wir weiterhin davon aus, dass das BIP im ersten Quartal einen Rückgang der Wirtschaftsleistung verzeichnen wird, wobei unsere derzeitige Schätzung von einem Rückgang von etwa 1 Prozent auf Jahresbasis ausgeht. Wir gehen davon aus, dass die rückläufige Leistung auch im zweiten Quartal anhalten wird, was der technischen Rezessionsdefinition von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit rückläufiger Produktion entspräche", so Diviney.

Ebenfalls nicht zu Käufen lädt die Entwicklung bei Intel ein. Mit einem vorbörslichen Kurseinbruch von 9,3 Prozent reagieren die Titel auf die Geschäftszahlen des Chipriesen. Dieser ist im vierten Quartal 2022 infolge des schrumpfenden Marktes für Personal Computer in die roten Zahlen gerutscht. Zudem wird Intel voraussichtlich auch das erste Quartal mit einem Verlust abschließen. Bereinigt schnitt Intel zwar noch positiv ab, aber dennoch deutlich unter Marktkonsens.

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January 27, 2023 06:33 ET (11:33 GMT)