Nach den deutlichen Gewinnen seit Wochenbeginn dürfte es an der Wall Street am Mittwoch eine Auszeit geben. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich kaum verändert. Die nachlassenden Sorgen in Bezug auf die Omikron-Variante des Coronavirus hatten seit Montag den Dow-Jones-Index um rund 1.100 Punkte steigen lassen. Der Auslöser waren vor allem Aussagen aus der Pharmaindustrie, wonach die aktuellen Impfstoffe auch gegen die neue Omikron-Variante wirken dürfte. Ein Experte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält es zudem für "höchst unwahrscheinlich", dass die neue Variante des Coronavirus den Schutz von Impfstoffen komplett aushebeln könnte.

Gleichwohl bleiben Unsicherheiten. So wird Biontech am Mittwoch oder Donnerstag Ergebnisse zur Wirksamkeit des mit Pfizer entwickelten Impfstoffs gegen die Virusvariante Omikron bekannt geben. Biontech standen zuletzt deutlich unter Druck, was auch mit diversen Berichten zusammenhängen dürfte, wonach Omikron zwar ansteckender ist bei zugleich verringerter Wirksamkeit der Impfstoffe, zugleich die Krankheitsverläufe aber generell milder verlaufen. Die Biontech-Aktie verliert vor der Startglocke 4,1 Prozent.

"Theoretisch sind solch starke Zuwächse ein Zeichen von Instabilität und sollten mit Vorsicht genossen werden. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Volatilität nachlässt und der VIX-Index am Vortag um 20 Prozent gesunken ist, was bedeutet, dass die jüngsten Befürchtungen langsam abklingen könnten", sagt Ipek Ozkardeskaya, Senior Analystin bei Swissquote mit Blick auf die Gewinne der vergangenen Tage.

Zudem richten sich die Blicke bereits auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Nach den jüngsten Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell wird mit einer Beschleunigung bei der Rückführung der Wertpapierkäufe, dem sogenannten Tapering, gerechnet. "Am Freitag werden die US-Verbraucherpreise für November veröffentlicht, und ein Wert von 7,0 Prozent oder mehr wird der Fed in der nächsten Woche zu schaffen machen", so Jeffrey Halley, leitender Marktanalyst bei OANDA. Die Analysten rechnen mit einer Zunahme um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Unternehmensnachrichten sind erneut dünn gesät. Der Chip-Gigant Intel, der von der weltweiten Halbleiterknappheit besonders stark getroffen ist, erwartet, dass die Probleme in der Lieferkette bis 2023 andauern werden, zum Teil auch, weil der Bau einer neuen Fabrik etwa drei Jahre dauert, sagte CEO Patrick Gelsinger auf dem CEO Council Summit des Wall Street Journal. Für die Aktie geht es um 0,7 Prozent nach oben.

Die Aktie von Toll Brothers verbesserte sich nachbörslich um 0,7 Prozent. Der Luxushausbauer hat seinen Viertquartalsgewinn nahezu verdoppelt und die Erwartungen der Analysten übertroffen.

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DJG/ros/raz

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December 08, 2021 06:01 ET (11:01 GMT)