NEW YORK (Dow Jones)--Die anhaltende Hoffnung auf eine weitere Verbesserung der Lage in der Corona-Pandemie dürfte auch am Dienstag die Wall Street antreiben. Damit sollte sich die positive Entwicklung vom Vortag fortsetzen. Für den Future auf den S&P-500 geht es 1,4 Prozent nach oben. Zu Wochenbeginn hatte der Dow-Jones-Index mit einem Plus von 1,9 Prozent geschlossen, der S&P-500 hatte 1,2 Prozent gewonnen.

Weiter sind es optimistische Aussagen zur Omikron-Variante des Corona-Virus, die das Sentiment beflügeln. So hatte Anthony Fauci, leitender medizinischer US-Regierungsberater, gesagt, dass erste Anzeichen darauf hindeuten würden, wonach die Variante nicht so gefährlich sei, wie die derzeit noch dominierende Delta-Mutante.

Zudem hatte der britische Pharmakonzern Glaxosmithkline mitgeteilt, dass präklinische Studien gezeigt hätten, dass sein monoklonaler Antikörper Sotrovimab gegen die Omikron-Variante aktiv bleibt.

"Ein Teil des Aufschwungs ist zweifellos auf den wachsenden Optimismus bezüglich der Omikron-Variante zurückzuführen, die zwar extrem ansteckend, jedoch nicht extrem gefährlich zu sein scheint", sagt Marshall Gittler, Leiter des Investment Research bei BDSwiss Holding.


   Blicke auch auf Ukraine-Konflikt gerichtet 

Beobachter verweisen allerdings auch auf mögliche Belastungsfaktoren, wie den russischen Truppen-Aufmarsch an der Grenze zur Ukraine. Vor diesem Hintergrund werde mit Spannung auf das erneute Videogespräch zwischen US-Präsident Biden und Russlands Präsident Putin am Nachmittag geschaut.

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist recht übersichtlich. Die Produktivität ex Agrar ging im dritten Quartal etwas stärker zurück als zunächst vermeldet. Dies ergab die zweite Lesung. Dagegen blieb das Handelsbilanzdefizit im Oktober leicht unter der Erwartung.


   Ölpreise steigen weiter 

Für die Ölpreise geht es weiter nach oben. Die allergrößten Sorgen vor der Omikron-Variante des Coronavirus, die den Preisabsturz ausgelöst hatten, haben sich erst einmal verflüchtigt, heißt es von der Commerzbank. Preisunterstützend sei auch, dass die Atomgespräche mit dem Iran zuletzt die deutlichen Differenzen zwischen den Verhandlungsparteien offenbart hätten. Eine baldige Annäherung oder gar Einigung erscheine somit kaum realistisch und die US-Sanktionen würden daher wohl noch für einige Zeit in Kraft bleiben.

Der Dollar setzt die von Schwankungen begleitete Aufwärtsbewegung der Vortage zum Euro fort. "Da die Wachstumsaussichten in der Eurozone bereits teilweise durch die Restriktionen in Deutschland und anderen Ländern der Eurozone beeinträchtigt sind und die EZB an einem weitgehend dovishen Ton festhält, könnte der Euro unabhängig von der Stimmung im Zusammenhang mit Omikron weiter unter Druck geraten", so die ING. Die Gemeinschaftswährung könnte im Wochenverlauf die Marke von 1,12 Dollar testen, heißt es. Aktuell notiert der Euro bei 1,1235 Dollar.

Der Goldpreis bewegt sich kaum von der Stelle. Erst ein Überschreiten der Marken von 1.790 oder 1.800 Dollar würde weiteres Aufwärstpotenzial eröffnen, heißt es.

Bei den US-Anleihen legen die Renditen am kurzen Ende erneut stärker zu als am langen Ende. Die zuletzt falkenhaften Äußerungen der US-Notenbank sprächen für steigende Renditen - vor allem bei den kurzen Laufzeiten, heißt es.


   Intel mit geplantem Mobileye-Börsengang gesucht 

Für die Intel-Aktie geht es vorbörslich um 8 Prozent aufwärts. Der US-Halbleiterhersteller will seine israelische Tochter Mobileye an die Börse bringen. Nach Angaben von Intel soll Mobileye Mitte nächsten Jahres durch die Ausgabe neuer Aktien an einer US-Börse gelistet werden. Mobileye entwickelt Fahrassistenzsysteme und könnte nach Einschätzung von mit der Angelegenheit vertrauten Personen bei einem Börsengang mit mehr als 50 Milliarden US-Dollar bewertet werden.

Die EU-Kommission könnte bei der geplanten Übernahme von Nuance Communications durch Microsoft genauer hinschauen, heißt es in einem Reuters-Bericht. Der im April angekündigte Deal, in dem Nuance mit 19,6 Milliarden US-Dollar bewertet wird, ist bereits von den Regulierungsbehörden der USA und Australiens genehmigt worden. Dementsprechend wurde damit gerechnet, dass auch die EU-Kommission die Übernahme durchwinkt. Diese hat bis zum 21. Dezember Zeit, um zu entscheiden, ob eine tiefergehende Prüfung gerechtfertigt ist. Die Microsoft-Aktie steigt mit dem Gesamtmarkt um 1,6 Prozent.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,67        3,2        0,64       55,4 
5 Jahre                  1,24        2,8        1,21       87,5 
7 Jahre                  1,40        2,1        1,38       75,3 
10 Jahre                 1,45        1,8        1,43       53,4 
30 Jahre                 1,77       -0,4        1,77       12,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Di, 8:18   Mo,17:04   % YTD 
EUR/USD                1,1235      -0,4%      1,1290     1,1275   -8,0% 
EUR/JPY                127,66      -0,3%      128,43     127,91   +1,2% 
EUR/CHF                1,0416      -0,3%      1,0443     1,0436   -3,6% 
EUR/GBP                0,8493      -0,2%      0,8507     0,8518   -4,9% 
USD/JPY                113,63      +0,1%      113,69     113,47  +10,0% 
GBP/USD                1,3230      -0,2%      1,3275     1,3237   -3,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,3702      -0,1%      6,3684     6,3750   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             50.985,39      +0,3%   51.132,15  48.848,46  +75,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,43      69,49       +2,8%       1,94  +50,4% 
Brent/ICE               74,78      73,08       +2,3%       1,70  +45,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.775,60   1.778,75       -0,2%      -3,15   -6,4% 
Silber (Spot)           22,28      22,38       -0,4%      -0,10  -15,6% 
Platin (Spot)          956,49     940,95       +1,7%     +15,54  -10,6% 
Kupfer-Future            4,34       4,34       +0,1%      +0,01  +23,4% 
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December 07, 2021 08:52 ET (13:52 GMT)