NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen treten zur Wochenmitte überwiegend auf der Stelle. Damit setzt sich der lustlose Handel des Vortages fort. Der technologielastige Nastaq kann immerhin zeitweise etwas höhere Aufschläge verbuchen. Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index nahezu unverändert bei 31.071 Punkten, der S&P-500 legt 0,2 Prozent zu. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,7 Prozent nach oben.

"Die Märkte dürften sich kurzfristig weiter auf einem holprigen Pfad bewegen, aber insgesamt bleiben wir vorsichtig optimistisch. Der Umfang der fiskalischen Unterstützung, der möglich ist, wird risikoreiche Vermögenswerte stützen und es gibt eine Menge Geld an der Seitenlinie", sagt Chef-Investmentstratege Altaf Kassam von State Street Global Advisors.

Neben der sich aktuell verschärfenden Situation der Corona-Pandemie in den USA sorgt auch die politische Unsicherheit für etwas Zurückhaltung unter Investoren. Nach der Erstürmung des Kapitols haben erste republikanische Abgeordnete angekündigt, für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den noch amtierenden Präsidenten Donald Trump der Demokraten zu stimmen. Zudem droht neue Gewalt bei der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden.


   Rentennotierungen erholen sich leicht 

Für etwas Entspannung sorgen die etwas gesunkenen Renditen am Rentenmarkt. Deren Anstieg auf den höchsten Stand seit Februar hatte den Aktienmarkt zuletzt belastet, da sie den Anlegern eine Alternative zu Aktien geboten haben. Auf Tagessicht sinkt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen bei steigenden Notierungen um 3,0 Basispunkte auf 1,10 Prozent. Zuletzt hatten Fed-Vertreter verbal interveniert, indem sie Diskussionen über ein Zurückfahren der quantitativen Lockerungen für verfrüht erklärten. Das hatte die Rentennotierungen etwas gestützt und den siebentägigen Renditeanstieg gestoppt.

Der Preisauftrieb in den USA hat sich im Dezember verstärkt - aber im erwarteten Rahmen, wie die Verbraucherpreise zeigen. Die Jahresteuerung erhöhte sich auf 1,4 Prozent, Volkswirte hatten mit einer Rate von 1,3 Prozent gerechnet. Die Fed verfolgt inzwischen ein flexibles Inflationsziel: Künftig darf die Preissteigerung für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat. Insofern bieten die Daten der Fed Argumente für ein Beibehalten der ultralockeren Geldpolitik. Weitere Fingerzeige könnte der Konjunkturbericht Beige Book der Fed im weiteren Sitzungsverlauf offenbaren.

Der Dollar neigte weiter zur Stärke. Der Dollar-Index legt 0,3 Prozent zu. Der Euro fällt nach der Erholung des Vortages um 0,4 Prozent auf 1,2161 Dollar - nach einem Tageshoch über 1,2220. Händler sprechen von Gegenwind für die Gemeinschaftswährung und verweisen auf Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie bekräftigte die Wachsamkeit der EZB gegenüber dem hohen Euro-Wechselkurs. Zum anderen sorgt die Entwicklung in Italien für Verunsicherung. Dort gibt es eine Regierungskrise wegen der Verwendung der Gelder aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Die Regierungskoalition scheint am Ende zu sein.

Der Goldpreis bewegt sich leicht hin und her. Aktuell notiert der Preis für die Feinunze 0,2 Prozent höher bei 1.858 Dollar. Die Entwicklung beim Dollar und die Aussicht auf eine weiter lockere US-Geldpolitik sorgen für leichte Bewegungen in die eine oder andere Richtung.


   Öl nach Elfmonatshoch im Minus 

Am Erdölmarkt geben die Preise nach dem Elfmonatshoch des Vortages und dem siebten Tagesanstieg leicht nach. Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche deutlicher als erwartet zurückgegangen, was auf eine gute Nachfrage schließen lässt. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) fielen sie um 3,248 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Die Benzinbestände stiegen jedoch mit 4,395 Millionen Barrel stärker als prognostiziert. Händler verweisen aber auf Gewinnmitnahmen. US-Leichtöl der Sorte WTI verliert 0,1 Prozent auf 53,17 Dollar je Barrel, der Preis für die europäische Sorte Brent sinkt um 0,6 Prozent auf 56,26 Dollar.

Unter den Einzelaktien schießen Intel um 7,7 Prozent empor. Der Halbleiterkonzern geht davon aus, im Schlussquartal 2020 die eigene Prognose bei Umsatz und Ergebnis zu übertreffen. General Motors klettern um 1,1 Prozent. Der Automobilhersteller stellt ein Elektrofahrzeug vor. Für die Aktien von KB Home geht es um 4,1 Prozent nach oben. Der Hausbaukonzern gab für das vierte Quartal zwar einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn bekannt, übertraf aber dennoch die Erwartungen des Marktes.

Visa ziehen um 0,7 Prozent an. Der Kreditkartenkonzern bläst die geplante und 5,3 Milliarden Dollar schwere Akquisition des Finanztechnologieunternehmens Plaid wegen regulatorischer Hürden ab.

Qualcomm steigen um 1,1 Prozent. Der US-Mobilfunkchiphersteller Qualcomm hat die Übernahme eines von ehemaligen Apple-Ingenieuren gegründeten Chipdesign-Startups vereinbart.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut   +/- % YTD 
DJIA                31.071,27       0,01          2,58        1,52 
S&P-500              3.810,77       0,25          9,58        1,46 
Nasdaq-Comp.        13.161,42       0,68         88,99        2,12 
Nasdaq-100          12.999,03       0,83        106,94        0,86 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,15       0,4        0,14     -105,7 
5 Jahre         0,49      -1,6        0,50     -143,9 
7 Jahre         0,80      -2,8        0,83     -144,3 
10 Jahre        1,10      -3,0        1,13     -134,2 
30 Jahre        1,84      -3,2        1,87     -122,6 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:29 Uhr  Di, 17:35h   % YTD 
EUR/USD                1,2161     -0,37%        1,2219      1,2157   -0,4% 
EUR/JPY                126,35     -0,25%        126,64      126,64   +0,2% 
EUR/CHF                1,0791     -0,29%        1,0820      1,0821   -0,2% 
EUR/GBP                0,8922     -0,11%        0,8925      0,8924   -0,1% 
USD/JPY                103,91     +0,12%        103,65      104,18   +0,6% 
GBP/USD                1,3629     -0,25%        1,3691      1,3621   -0,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,4650     +0,31%        6,4453      6,4594   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             34.645,50     +2,98%     34.594,25   34.426,50  +19,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               53,17      53,21         -0,1%       -0,04   +9,6% 
Brent/ICE               56,26      56,58         -0,6%       -0,32   +8,8% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.858,32   1.855,00         +0,2%       +3,32   -2,1% 
Silber (Spot)           25,50      25,63         -0,5%       -0,13   -3,4% 
Platin (Spot)        1.103,00   1.073,70         +2,7%      +29,30   +3,1% 
Kupfer-Future            3,63       3,61         +0,7%       +0,02   +3,3% 
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January 13, 2021 12:36 ET (17:36 GMT)