BARCELONA (dpa-AFX) - Die Tech-Industrie bereitet sich auf ein Zeitalter hochintelligenter Maschinen vor. Die Menschen müssten sich darauf einstellen, dass Computer schon bald schlauer als sie sein werden, betonte Mobilfunk-Milliardär Masayoshi Son am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona. "Das wird in den nächsten 30 Jahren zur Realität", sagte der Gründer und Chef des japanischen Mobilfunk-Anbieters Softbank
Während man heute bei einem IQ von 200 von einem Genie spreche, würden Computer damit vergleichbar einen IQ von 10 000 erreichen, prognostizierte Son. Das sei Super-Intelligenz. "Einer der Chips in unseren Schuhen wird irgendwann smarter sein als wir." Die Menschen müssten sich für diese Zukunft philosophischen Fragen stellen: "Was wird dann unser Job sein, wie wird unser Leben verlaufen?" Er glaube, dass die Super-Intelligenz unser Partner sein werde. "Wenn wir sie missbrauchen, kann es gefährlich werden."
Aktuell kommen die Menschen mit künstlicher Intelligenz bewusst zumeist über sprechende digitale Assistenten wie Amazons Alexa, Apples Siri oder den Google
Google hatte am Vortag angekündigt, dass der Assistant auf alle Android-Geräte mit den beiden jüngsten Versionen "Marshmallow" und "Nougat" kommen werde. Bisher war das hauseigene Modell Pixel das einzige Smartphone, auf dem er verfügbar war.
Bei Chatbots mit künstlicher Intelligenz im Hintergrund, die heute zum Beispiel im Kundenservice eingesetzt werden, gebe es zugleich ein Problem zu hoher Erwartungen der Nutzer, sagte Entwicklerin Kriti Sharma vom Unternehmenssoftware-Anbieter Sage. "Wenn sie mit einem Bot kommunizieren, erwarten sie, dass er viel mehr über sie weiß als eine Website." Deshalb müssten Entwickler mehr Informationen über einen Nutzer haben.
Ein kulturelles Problem sei zudem eine Verrohung des Umgangstons, weil sich Menschen daran gewöhnten, von Bots sofort eine Antwort zu bekommen, ohne bitte oder danke sagen zu müssen, räumten die Experten ein. "Ich habe auch keine Antwort darauf" sagte Hafsteinsson.
Son erklärte, die Aussicht auf die Überlegenheit der Maschinen sei der Grund, warum Softbank den 100 Milliarden Dollar schweren Investitionsfonds zusammengesammelt habe. "Ich bin in Eile, ich suche nach Partnern."
Mit der im vergangenen Jahr abgeschlossenen Übernahme des Chip-Entwicklers ARM