Zürich (awp) - Die Aktien des Logistiktechnikers Interroll stehen zu Beginn der neuen Woche stark unter Druck. Sowohl mit dem für 2019 publizierten Umsatz als auch mit den Angaben zum Auftragseingang hat das Unternehmen die Marktvorgaben verfehlt.

Die Interroll-Aktien verlieren um 09.40 Uhr in einem etwas fester tendierenden Gesamtmarkt 4,1 Prozent auf 2'085 Franken und setzen so den Kursrückgang der letzten Handelstage fort. Anfang Januar waren die Titel noch über die Schwelle von 2'300 Franken geklettert.

Im vergangenen Jahr hat Interroll den Rekordumsatz von 2018 zwar beinahe wieder erreicht, damit aber die hoch gesteckten Erwartungen der Analysten verfehlt. Gleichzeitig fiel der Bestelleingang deutlicher als erwartet zurück.

Interroll habe sich dem schwierigeren Marktumfeld nicht entziehen können, lautet der Tenor der Analysten. Ausbleibende Grossaufträge sowie die sich abschwächende Weltwirtschaft hätten zu einem abrupten Wachstumsstopp geführt.

Das anspruchsvollere Marktumfeld habe Interroll mehr zu schaffen gemacht als von ihm erwartet, meint Vontobel-Analyst Michal Lichvar. Dabei hätten sich die fehlenden grösseren Aufträge und die abnehmende Geschäftsdynamik in einigen Märkten stärker bemerkbar gemacht.

Nach jahrelang positiven Wachstumsimpulsen sei wie erwartet eine Konsolidierung eingetreten, relativiert Alexander Koller von der ZKB den Geschäftsverlauf von Interroll. Das Unternehmen werde die aktuelle Delle dank der "hervorragenden Marktpositionierung und der starken Produktpalette" rasch überwinden, glaubt er.

Koller belässt das Rating für Interroll auf "Übergewichten". Insbesondere im Bereich E-Commerce sei die Projektpipeline weiterhin gut gefüllt, begründet der ZKB-Analyst. Eine robuste Nachfrage sei auch an Flughäfen zu erwarten, und Interroll wisse zudem mit Kostendisziplin zu überzeugen. Allfällige Kursrücksetzer könnten zu Aktienkäufen genutzt werden.

mk/rw