Zürich (awp) - Der Lagerlogistik-Spezialist Interroll hat im ersten Halbjahr 2021 mit 16,5 Prozent eine deutlich zweistellige EBIT-Marge erreicht. Dies soll indes noch nicht das obere Ende bedeuten.

"Wir arbeiten natürlich stets daran, produktiver zu werden und so die EBIT-Marge stetig zu verbessern", sagte CEO Ingo Steinkrüger in einem Interview mit dem Finanzportal "Moneycab". "Aber auch externe Faktoren wie Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten haben einen Einfluss. Wir sehen hier dennoch durchaus langfristiges Potenzial, auch das starke erste Halbjahr 2021 noch zu übertreffen." Einen positiven Beitrag dazu soll der langfristig angelegte Ausbau der margenstarken Service-Aktivitäten leisten. 

Auf kurze Sicht dürfte die schwierige Situation an den Beschaffungsmärkten aber eher bremsen. "Kurzfristig sind wir eher vorsichtig: Derzeit gibt es im Beschaffungsmarkt zum Teil unübersichtliche Preisentwicklungen, beispielsweise bei Halbleitern und Stahl, die sich auf die Marge auswirken", so Steinkrüger. Entsprechend habe man den Ausblick mit den Halbjahreszahlen auf "vorsichtig optimistisch" belassen.

Lieferkette "einigermassen stabil" - dennoch Lieferverzögerungen

Auf die Frage nach der Zuverlässigkeit der Wertschöpfungskette meinte der Interroll-Chef: "Unsere Lieferkette ist einigermassen stabil. Allerdings sind einige Komponenten, wie beispielsweise Halbleiter für die Fertigung, derzeit deutlich schwieriger zu beschaffen und werden dies für einige Zeit auch bleiben. Davon betroffen sind ganze Industriezweige, wie etwa die Automobilbranche und der Maschinen- und Anlagenbau."

Interroll habe grösstenteils auch unter erschwerten Umständen gute Lösungen für die Kunden erreicht. Vereinzelt sei es aber dennoch zu Verzögerungen bei der Auslieferung gekommen. "Für Stahl und Polymere sehen wir derzeit zwar durchaus Entspannungstendenzen, die Wertschöpfungsketten sind aber noch nicht so stabil wie auch schon."

Gefragt, ob das coronabedingt veränderte Flugverhalten langfristig Auswirkungen auf den Bereich "Conveyers&Sorters" habe, meinte Steinkrüger: "Temporär gab es Verzögerungen bei Investitionsentscheiden. Mittelfristig dürfte sich der Markt aber stabilisieren, denn Investitionen in die Flugverkehrsinfrastruktur sind langfristig ausgerichtet."

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