(Neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Aktienkurs, Analysten)

JENA (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Jenoptik ist mit Schwung ins neue Jahr gestartet. Der Konzernumsatz legte in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 176 Millionen Euro zu, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Jena bei der Vorlage der Quartalszahlen mitteilte. Zu den Erlösen steuerte vor allem das 2020 zugekaufte Unternehmen Trioptics bei.

Die Aktie verlor zu Handelsbeginn mehr als 10 Prozent, zuletzt stand der Kurs des Papiers noch rund 6,5 Prozent im Minus bei 22,98 Euro und gehörte damit zu den größten Verlierern im SDax. Technologieaktien haben derzeit wegen Zins- und Inflationsangst der Anleger allgemein einen schweren Stand.

Börsianer sahen das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wie auch den im ersten Quartal erzielten Umsatz in ersten Reaktionen als enttäuschend an. Der Auftragseingang ist laut Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank zwar sehr stark ausgefallen. Bei der Profitabilität ergebe sich indes ein durchwachsenes Bild.

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg im ersten Quartal um fast die Hälfte auf 20 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 3,8 Millionen Euro nach einem Verlust von 0,4 Millionen ein Jahr zuvor.

Der Auftragseingang kletterte um gut ein Viertel auf 268,3 Millionen Euro. In allen drei photonischen Sparten - Light & Optics, Light & Production und Light & Safety - konnte Jenoptik deutlich mehr Aufträge ergattern. Projektverschiebungen, vor allem im Bereich Power Systems, sowie das coronabedingt schwächere Geschäft mit der Luftfahrtindustrie führten zu einem spürbaren Rückgang des Auftragseingangs in der Sparte Vincorion, das ehemalige Segment "Defence & Civil Systems".

Angesichts der guten Auftragslage, einer verbesserten Kosteneffizienz und der Beiträge der gekauften Unternehmen gehe Jenoptik von einem "deutlichen und profitablen" Wachstum aus, betonte Stefan Traeger. Für 2021 werde ein Umsatzzuwachs im niedrigen zweistelligen Prozentbereich (Vorjahr: 767,2 Millionen Euro) erwartet. Zudem soll nach Unternehmensangaben die Profitabilität steigen: Die Marge des Ergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) zum Umsatz soll auf 16 bis 17 Prozent klettern, nachdem sie im vergangenen Jahr auf 14,6 Prozent zurückgegangen war.

Sorge bereiteten jedoch zunehmende Probleme bei den Zulieferern etwa von Elektronikbauteilen aus Asien und Modulen. "Die Zulieferketten sind unter Druck. Das merken wir auch", sagte der Vorstandschef. So hätten sich die Lieferzeiten der Jenoptik-Zulieferer deutlich verlängert.

Jenoptik mit rund 4500 Mitarbeitern ist als Anbieter von Optik und Messtechnik unter anderem in der Medizintechnik und der Ausrüstung für die Halbleiterindustrie aktiv, bietet aber auch Mess- und Automatisierungslösungen für die Auto-, Luft- und Raumfahrtindustrie sowie Wehrtechnik an. Trioptics stellt Mess- und Fertigungssysteme für optische Komponenten her./mne/geh/knd/stk