Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Dänemark stellt auch Corona-Impfungen mit Johnson & Johnson dauerhaft ein 

Dänemark stellt auch die Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson dauerhaft ein. Die dänische Gesundheitsbehörde entschied am Montag, den Impfstoff des US-Pharmakonzerns aus dem dänischen Impfprogramm zu streichen. Die Behörde kam nach eigenen Angaben zu dem Schluss, dass die Vorteile des Impfstoffs mögliche Nebenwirkungen nicht überwiegen. Im April hatte die dänische Regierung bereits die Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft eingestellt. Hintergrund beider Entscheidungen waren seltene Fälle von Blutgerinnseln bei Geimpften. Die EU-Arzneimittelbehörde hatte im April entschieden, trotz der Berichte über Blutgerinnsel grundsätzlich an ihrer positiven Risikobewertung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson festzuhalten.


EU-Arzneimittelbehörde prüft Biontech-Impfstoff ab zwölf Jahren 

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren. Die Prüfung habe begonnen, mit einer Entscheidung sei voraussichtlich im Juni zu rechnen, erklärte die Behörde.


Münchner Oktoberfest das zweite Jahr in Folge abgesagt 

Das Münchner Oktoberfest wird das zweite Jahr in Folge wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Als "das globalste Fest überhaupt" sei die Wiesn erneut nicht machbar, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem Gespräch mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Auch die weiteren großen Volksfeste in Bayern sollten nicht stattfinden. Dies werde den Kommunen empfohlen.


Spahn: Beschluss zu Lockerungen für Geimpfte im Idealfall diese Woche 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bestätigt, dass bis zum Freitag ein Beschluss von Bundestag und Bundesrat über Lockerungen für Geimpfte und Genesene angestrebt wird. Es gehe darum, den Verordnungsentwurf "sehr zügig heute, morgen und übermorgen mit Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Bundestages und des Bundesrates so zu diskutieren, dass wir im Idealfall noch im Laufe dieser Woche, spätestens in der nächsten Woche entscheiden können". Spahn zeigte Zuversicht. "Mein Eindruck ist, es gibt sehr viel Zustimmung für den Vorschlag. Deswegen kann das Verfahren nach meiner Einschätzung stand heute auch zügig laufen." Auch solle die Einreiseverordnung geändert werden, um Getestete und Geimpfte gleichzustellen.


Grüne für Beschluss bis Freitag zu Lockerungen für Geimpfte 

Die Grünen haben sich hinter einen in Berlin kursierenden Zeitplan gestellt, das Gesetz zu Lockerungen für Geimpfte und Genesene bereits am Freitag im Bundesrat zu beschließen. "Wir kennen den Zeitplan, und ja, wir tragen diese Geschwindigkeit mit", sagte Parteichef Robert Habeck. "Es ist angemessen, das voranzubringen. Die Gefahr ist ja, dass sonst diese Rechte individuell erklagt werden." Damit würde ein Flickenteppich drohen. Außerdem könnte ohne zeitliche Perspektive das gerade beschlossene Infektionsschutzgesetz an der Stelle wieder gekippt werden. "Insofern ist es schon ratsam, ein bisschen auf die zeitliche Tube zu drücken, und wir würden das auf jeden Fall mitmachen", sagte Habeck.


Söder: Bund soll Voraussetzung für siebte Biontech-Dosis schaffen 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Bund aufgefordert, die Verwendung einer siebten Impfstoff-Dosis aus Biontech-Ampullen zu ermöglichen. "Wir würden uns dringend wünschen vom Bund, die rechtliche Umsetzung zu bekommen, dass auch die siebte Spritze aus der Dose zulässig ist", sagte Söder. "Wenn auch der Hersteller noch nicht die Zulassung dazu beantragt hat, sollte der Bund in eigener Zuständigkeit das überlegen." Der CSU-Chef forderte zudem erneut "mehr Freiheit" von der Priorisierung. Ziel sei es, Betriebsärzte nicht erst im Juni einzubeziehen. Auch müsse es schnell Familienimpfungen geben. Sei der Biontech-Impfstoff ab zwölf Jahren zugelassen, sollten "großflächig Schulimpfungen" vorgesehen sein, forderte er.


Müller dringt auf rasche Lockerungen für Geimpfte und Genesene 

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat eine schnelle Entscheidung über Lockerungen für Geimpfte und Genesene gefordert. "Wenn von Menschen, die geimpft oder genesen sind, keine relevante Infektionsgefahr mehr ausgeht und sie zudem geschützt sind, entfällt der Grund für die harten Corona-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie", sagte Müller der Rheinischen Post. Es sei eine Selbstverständlichkeit, dass diese Menschen ihre Grund- und Freiheitsrechte so schnell wie möglich zurückerlangten. "Die Entscheidungen dazu sollten jetzt sehr schnell im Bundestag und Bundesrat getroffen werden." Müller verwies auf bereits erfolgte Lockerungen in seinem Bundesland für Menschen mit vollem Impfschutz und Genesene.


EU will Ende von Reisebeschränkungen für Geimpfte aus Drittstaaten 

Die EU-Kommission hat sich dafür ausgesprochen, Einreisebeschränkungen für nachweislich gegen das Coronavirus geimpfte Menschen aus Drittstaaten aufzuheben. Es sei an der Zeit, "die EU-Tourismusindustrie wiederzubeleben", erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter. Zugleich solle sichergestellt werden, dass die EU auf die Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten schneller reagieren und Beschränkungen notfalls wieder einführen kann. Dem Vorschlag der Kommission zufolge sollten all jene einreisen dürfen, die mindestens 14 Tage vor Einreise "die letzte empfohlene Dosis eines in der EU zugelassenen Impfstoffs erhalten haben". Dies könnte auch auf Impfstoffe ausgeweitet werden, die eine Notfallzulassung der Weltgesundheitsorganisation WHO erhalten haben. Denn "neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Impfung erheblich dazu beiträgt, die Übertragungskette zu unterbrechen". Über Einreise- und Visa-Bestimmungen entscheiden die Mitgliedstaaten. Die EU-Kommission kann lediglich Vorschläge machen.


Sächsischer Minister fordert Umkehr bei Schulschließungen 

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) fordert Bund und Länder zu einer Kehrtwende in der Corona-Schulpolitik auf und verlangt Schulöffnungen statt -schließungen: "Es wird Zeit zum Umdenken in Berlin, dass ein durch Tests abgesicherter Schulbetrieb besser ist als Schulen pauschal zu schließen. Offene Schulen können vergleichsweise sicher sein, für die seelische Gesundheit der Kinder sind sie unverzichtbar", sagte Piwarz der Bild-Zeitung. Er reagierte damit auf eine neue Studie von Statistikern der Ludwig-Maximilians-Universität München. Danach sind geöffnete Schulen sicherer als geschlossene: "Schulöffnung für den Präsenzunterricht mit Testpflicht (unter Einhaltung notwendiger Hygienemaßnahmen und ggf. im Wechsel)" könne helfen, "symptomlose Infektionen aufzudecken, um Infektionsketten zu unterbrechen und so einen Beitrag zur Pandemiebewältigung" zu leisten, schreiben die Forscher in ihrem Bericht.


Tourismusbeauftragter: Pfingstreisen "fallen ins Wasser" 

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat sich skeptisch geäußert über die Möglichkeit zum Reisen über Pfingsten. "Das wird in vielen Urlaubsregionen leider wieder ins Wasser fallen", sagte er der Bild-Zeitung. Auch warnte er die Bundesregierung vor einer Verlängerung des Bundes-Lockdowns über den 30. Juni hinaus. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass Urlaubsreisen bei uns ab Juni in immer mehr Regionen möglich werden. Wichtig ist, dass der Bundes-Lockdown nicht über den 30.6. hinaus verlängert wird", so Bareiß. Hotels und Restaurants hätten gute Sicherheitskonzepte aufgestellt. Außerdem werden "bis Ende Juni so viele Impfdosen ausgeliefert sein, dass es theoretisch jedem Bundesbürger für die Erstimpfung reicht".

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May 03, 2021 10:47 ET (14:47 GMT)