NEW BRUNSWICK/BASEL (dpa-AFX) - Im Werben um das Schweizer Biotechunternehmen Actelion will der US-amerikanische Pharma- und Konsumgüterriese Johnson & Johnson (J&J) laut Kreisen sein Angebot attraktiver machen. J&J habe seine ursprüngliche Übernahmeofferte von 246 Schweizer Franken (knapp 229 Euro) je Aktie erhöht, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag und berief sich dabei auf mit den Verhandlungen vertraute Personen.

Das alte Angebot wurde demnach von Actelion als zu niedrig abgelehnt. Wieviel die Amerikaner nun bieten wurde zunächst nicht bekannt. Sprecher der beiden Unternehmen wollten den Bericht gegenüber Bloomberg nicht kommentieren. Die Schweizer hatten am Freitag bestätigt, von den Amerikanern angesprochen worden zu sein, wollten sich aber darüber hinaus bedeckt halten.

Laut einem Bericht der "Financial Times" vom Montagabend soll Actelion bei der angedachten Fusion nicht unbedingt im US-Konzern aufgehen. Vielmehr gingen die Diskussionen dahin, dass das Schweizer Unternehmen mit relevanten Teilen des Pharma-Geschäfts von J&J vereint werden könnte. Damit könnte dann ein neues, größeres Biotech-Unternehmen geschaffen werden. J&J würde damit dem FT-Bericht zufolge ein Großaktionär der neuen Gesellschaft.

J&J könnte mit Actelion sein florierendes Pharmageschäft weiter ausbauen. Dazu muss es aber erst den Actelion-Gründer und Vorstandschef Jean-Paul Clozel überzeugen, der in der Vergangenheit stets betonte, unabhängig bleiben zu wollen.

J&J-Finanzchef Dominic Caruso wiederum wollte weitere Zukäufe nicht ausschließen, wenn die Kandidaten das Portfolio sinnvoll ergänzen würden. Die Amerikaner hatten in den jüngsten Monaten bereits zwei größere Übernahmen gestemmt.

Der 1997 gegründete Biotech-Spezialist Actelion beschäftigt gut 2500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz in Höhe von rund zwei Milliarden Franken. Im laufenden Jahr profitiert das Unternehmen stark von der Nachfrage nach seinen Lungenmedikamenten./stb/tos

Unternehmen im Artikel: Johnson & Johnson, Actelion Ltd