London/Zürich (awp) - Drei frühere Angestellte der Bank Julius Bär gehen gegen ein Entscheid der britischen Finanzaufsicht (FCA) vor, der ihnen ein Berufsverbot im Finanzbereich auferlegt. Julius Bär selbst hat den FCA-Entscheid in dieser Angelegenheit akzeptiert und eine Busse von rund 18 Millionen Pfund (rund 20,5 Mio Fr.) bereits bezahlt.

Die Berufsverbote der britischen "Financial Conduct Authority" (FCA) betreffen einen früheren Südamerika-Chef der Julius Bär, einen früheren Regionenchef für Russland und Osteuropa sowie eine frühere Kundenberaterin, wie einer FCA-Mitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Die drei hätten den jeweiligen Entscheid nun an das Obergericht weitergezogen.

In dem FCA-Verfahren ging es laut der Mitteilung um Vermittlungsgebühren für die Akquisition neuer Kundengelder in den Jahren 2009 bis 2014. Diese wurden demnach an einen Angestellten der russischen Yukos-Gruppe bezahlt, damit Gruppengesellschaften Gelder bei Julius Bär International deponierten. In der Folge seien den Unternehmen zudem überhöhte Gebühren für gewisse Dienstleistungen berechnet worden, von denen der Angestellte profitiert habe. Insgesamt habe dieser damit rund 3 Millionen Dollar eingestrichen.

Julius Bär sei gebüsst worden, weil das Finanzunternehmen die Geschäfte nicht integer geführt und nicht die nötige Sorgfalt bei der Organisation ihrer Geschäfte habe walten lassen, heisst es in der FCA-Mitteilung. Julius Bär hatte bereits im Halbjahresbericht 2022 angekündigt, den Entscheid zu akzeptieren. Die britische Tochter Julius Bär International betont in einer Mitteilung vom Mittwoch, dass sie die Ereignisse und in der Folge auch zusätzliche Massnahmen ergriffen habe.

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