Zürich (awp) - Die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär zeigen am Montagmorgen an der Schweizer Börse keine klare Richtung. Das Finanzinstitut hatte vorbörslich durchzogene Zahlen zu den ersten vier Monaten 2017 vorgelegt: Dabei fielen die verwalteten Vermögen zwar insgesamt über den Erwartungen der Analysten aus, allerdings lag die Bruttomarge etwas unter dem Marktkonsens. Auch das Kosten-Ertrags-Verhältnis war insgesamt etwas schwächer als prognostiziert.

Die Julius Bär-Titel notieren gegen 9.55 Uhr in einem kaum veränderten Gesamtmarkt (SMI +0,07%) um 0,4% im Plus bei 51,90 CHF, nachdem sie kurz nach Handelsbeginn noch auf ein Tagestief von 51,05 CHF gefallen waren. Gehandelt sind bis dahin gut 150'000 Titel, dies bei einem durchschnittlichen Tagesumsatz von etwa 690'000 Aktien in den letzten Monaten.

Die Analysten kommentieren die Ergebnisse zumeist verhalten. Die verwalteten Vermögen seien zwar leicht besser ausgefallen als erwartet, bemerkt etwa Bank Vontobel-Experte Andreas Venditti. Die angekündigte Verbesserung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses von derzeit 71% für das Gesamtjahr nahe zum oberen Ende des mittelfristigen Zielbereichs von 64-68% werde sehr "herausfordernd", meint er. Dies umso mehr, als die Bruttomarge im zweiten Halbjahr normalerweise schwächer ausfalle. Insgesamt bleibt er bei der Empfehlung "Hold".

Auch Helvea Baader-Analyst Tomasz Grzelak sieht die vorgelegten Zahlen als "relativ gemischt" an. Aufgrund des weiterhin ungünstigen Kosten-Ertrags-Verhältnisses und der etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Bruttomarge dürfte der vom Markt erwartete Gewinn pro Aktie wohl etwas nach unten korrigiert werden. Mittelfristig sieht der Helvea Baader-Experte die Aussichten für eine Investition in die Bär-Aktien aber weiterhin als intakt, dies dank weiter anziehender Netto-Neugeldzuflüssen, gehaltenen Margen und einer weiteren Verstärkung der Kapitalisierung - entsprechend behält er seine "Buy"-Empfehlung bei.

Dem Marktupdate seien "keine wirklichen Überraschungen" zu entnehmen, heisst es bei ZKB-Analyst Michael Kunz. Das massive Anheuern neuer Kundenberater im letzten Jahr habe weiter seinen Tribut gefordert. Die Kostenertragsrelation und die Bruttomarge bewegten sich nach den Investition vom letzten Jahr aber "langsam wieder in die richtige Richtung". Angesichts der aktuellen Bewertung der Aktie behalte er seine Einstufung bei "Marktgewichten".

Positiver klingt es dagegen bei der UBS, wo Analyst Daniele Brupbacher nicht nur auf die gute Entwicklung der verwalteten Vermögen verweist sondern auch auf den seines Erachtens zuversichtlichen Ausblick auf die Entwicklung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses im laufenden Jahr. Insgesamt sieht der UBS-Experte weiteres Aufwärtspotenzial für die eigenen Schätzungen wie auch den Marktkonsens, entsprechend empfiehlt er den Titel weiterhin zum Kauf.

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