Zürich (awp) - Die Privatbank Julius Bär sieht sich mit einer Klage über 306 Mio EUR konfrontiert. Der Liquidator einer ausländischen Gesellschaft wirft der Bank vor, sie habe nicht verhindert, dass zwei ihrer Kunden Vermögenswerte dieser Gesellschaft veruntreut hätten.

Dies teilte die Bank Julius Bär am Freitag mit. Die in Liquidation befindliche Gesellschaft wolle von der Privatbank 306 Mio EUR und habe ein entsprechendes Verfahren eingeleitet. Das neue Gerichtsverfahren wurde im EU-Sitzstaat des Klägers eingeleitet.

Julius Bär bestreitet diese Forderung entschieden und hat nach eigenen Angaben weitere Massnahmen zum Schutz ihrer Interessen getroffen. Weitere Angaben zum Fall würden derzeit nicht gemacht, sagte ein Sprecher der Bank zu AWP.

Laut Medienmitteilung vom Freitag handelt es sich bei der Klägerin um die gleiche ausländische Gesellschaft, in deren Namen der Liquidator 2013 gegen Julius Bär in der gleichen Sache ein Betreibungsbegehren von 422 Mio CHF eingereicht hatte. Dieses Betreibungsbegehren wiederum wurde laut Geschäftsbericht im Juni 2014 von einem "angepassten" Klageentwurf des Liquidators über 290 Mio EUR abgelöst.

Die jüngste Klage über 306 Mio EUR der betroffenen Firma selbst löst nun die Forderungen des Liquidators ab, sagte der Sprecher zu AWP.

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