Zürich (awp) - Bei Julius Bär kommt es überraschend und mit sofortiger Wirkung zu einem CEO-Wechsel. Der bisherige Chief Executive Officer (CEO) Boris Collardi verlässt das Institut auf eigenen Wunsch und wechselt ins Partner-Gremium der Pictet-Gruppe. Zu seinem Nachfolger hat der Verwaltungsrat den derzeitigen Chief Risk Officer Bernhard Hodler ernannt.

Er habe am Wochenende von Collardis Wunsch erfahren, aus der Bank auszuscheiden, sagte Verwaltungsratspräsident Daniel Sauter am Montag an einer Telefonkonferenz. Collardi verlasse die Bank aus persönlichen Gründen, antwortete er auf die Frage, ob irgendwelche Differenzen zum Abgang des bisherigen CEO geführt hätten.

Der Verwaltungsrat bedaure Collardis Rücktritt, respektiere jedoch seinen persönlichen Wunsch nach Veränderung und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute, hiess es weiter. Julius Bär befinde sich in ausgezeichneter Verfassung, und er danke dem bisherigen CEO für "seine hervorragende Leistung und seine Führungsstärke, mit der er die Gruppe fast neun Jahre lang leitete", sagte Sauter weiter.

AB MITTE 2018 BEI PICTET

Collardi werde mit dem geschäftsführenden Teilhaber Rémy Best voraussichtlich ab Mitte 2018 die Verantwortung für Pictet Wealth Management auf globaler Ebene tragen, teilte Pictet am Montag separat mit.

Er schliesse sich den sechs gegenwärtigen geschäftsführenden Teilhabern an. In der Reihenfolge ihrer Seniorität sind dies Nicolas Pictet, Renaud de Planta, Rémy Best, Marc Pictet, Bertrand Demole und Laurent Ramsey.

HODLER SEIT 19 JAHREN BEI BÄR

Zum Nachfolger von Collardi als CEO von Julius Bär wurde per sofort Bernhard Hodler ernannt. Er sei überzeugt, dass der neue CEO die Bank in eine weitere erfolgreiche Zukunft führen werde, sagte Sauter. Nichtsdestotrotz werde der Verwaltungsrat als Teil der laufenden Nachfolgeplanung einen Evaluationsprozess für die langfristige Führung der Gruppe einleiten. Bis auf weiteres sei aber Hodler CEO.

Er schaue der neuen Herausforderung zuversichtlich entgegen, sagte wiederum der neue CEO Hodler. Er kenne durch seine 19-jährige Tätigkeit für Julius Bär das Institut sehr gut und habe als stellvertretender CEO eng mit Collardi zusammengearbeitet. Entsprechend rechne er nicht mit einer schwierigen Übergangsphase. Er stehe für Kontinuität und Stabilität, gab Holder weiter zu Protokoll. Er glaube an die Zukunft von Julius Bär als eigenständiges Institut.

Hodler ist seit 1998 Mitglied des Führungsteams von Julius Bär und wurde im September 2017 zum stellvertretenden CEO ernannt. Davor bekleidete Hodler diverse Leitungsfunktionen, darunter jene des Chief Operating Officer und des Präsidenten des Management Committee der Bank.

Julius Bär blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, sagte Sauter weiter. Das starke operative Momentum der Gruppe widerspiegelte sich im Interim Management Statement für die ersten zehn Monate 2017, in denen Julius Bär rekordhohe verwaltete Vermögen von 393 Mrd CHF verzeichnet habe. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf Netto-Neugeldzuflüsse über dem Wachstumszielbereich von 4-6%. Er glaube an eine Fortsetzung dieser erfolgreichen Entwicklung, so Sauter weiter.

sig/rw