Zürich (awp) - Die Julius Bär Gruppe hat im laufenden Jahr von den Neuanstellungen von Kundenberatern in den vergangenen Jahren aber auch von den guten Marktbedingungen profitiert und bei den verwalteten Vermögen (Assets under Management AuM) kräftig zugelegt. Per Ende Oktober 2017 lagen die AuM auf einem neuen Höchststand von 393 Mrd CHF nach 355 Mrd per Mitte, wie der Zürcher Vermögensverwalter am Montag mitteilte. Seit Jahresbeginn nahmen die von Julius Bär verwalteten Vermögen bereits um 17% zu.

Der Anstieg der verwalteten Vermögen sei auf anhaltende Netto-Neugeldzuflüsse wie auch auf die positive Marktperformance und die Aufwertung des Euros zum Schweizer Franken zurückzuführen, so Julius Bär. Der annualisierte Netto-Neugeldzufluss sei dabei über dem mittelfristigen Zielbereich von 4-6% ausgefallen.

Unterstützt wurde das Neugeldwachstum laut Mitteilung durch einen "substanziellen Beitrag" der in den letzten zwei Jahren eingestellten Kundenberater. "Besonders ausgeprägt" sei das Momentum in den Schwellenländern und der Region Asien-Pazifik ausgefallen.

VERBESSERUNG DER C/I-RATIO IM 2018

Auf den verwalteten Vermögen verdiente das Institut mit "knapp unter 90 Basispunkten (BP)" etwas weniger als noch im ersten Semester mit 92 BP. Dies war vor allem auf den Ertragsrückgang aus den Devisenhandelsgeschäften der Kunden seit Ende Juni zurückzuführen.

Kostenmässig machte das Institut dagegen Fortschritte: Die Cost/Income-Ratio habe sich im Berichtszeitraum - im Einklang mit der Jahresprognose der Gruppe - weiter in Richtung des mittelfristigen Zielbereichs von 64-68% verbessert, heisst es. In den ersten zehn Monaten habe die Kennzahl - aus der Integrations- und Restrukturierungskosten sowie Abschreibungen und Wertberichtungen ausgeklammert sind - unter 69% gelegen nach 69,1% im ersten Halbjahr.

Die Cost/Income Ratio soll sich nun im Jahr 2018 weiter verbessern und "in den mittelfristigen Zielbereich hineinbewegen", gibt sich Julius Bär überzeugt - dies unter der Voraussetzung, dass es zu keiner deutlichen Verschlechterung der Marktbedingungen komme.

Der Vermögensverwalter hat vor allem mit den verwalteten Vermögen die Erwartungen am Markt (AWP-Konsens) deutlich übertroffen, die Analysten hatten die AuM im Schnitt bei 373 Mrd CHF erwartet. Der Neugeldzufluss wurde mit einem Anstieg von annualisiert 6,0% etwas geringer prognostiziert, während die Bruttomarge (AWP-Konsens: 90 BP) ungefähr den Erwartungen entsprach.

VERBESSERTE KAPITALQUOTEN

Die BIZ Kernkapitalquote (Tier 1) verbesserte sich gegenüber dem Stand vom Semesterende und betrug per Ende Oktober 16,4% (Ende Juni 14.9%), die BIZ Gesamtkapitalquote lag bei 21,8% (18,5%). Auf vollständig umgesetzter Basis beträgt die Kernkapitalquote der Vermögensverwalterin 13,4% und die Gesamtkapitalquote 21,2%. Beide Kapitalquoten lagen damit über den Zielwerten der Gruppe (11% respektive 15%) und übertrafen auch die regulatorischen Mindestanforderungen deutlich.

Die Verbesserung der Gesamtkapitalquote war unter anderem auf die Platzierung von unbefristeten Additional-Tier-1-Wertpapieren (AT1) mit hohem Trigger über 300 Mio USD im September 2017 zurückzuführen. Die AT1-Wertpapiere sind mit einem Coupon von 4,75% ausgestattet, laut Mitteilung die niedrigste je erreichte Verzinsung einer europäischen Bank bei auf USD lautenden AT1-Transaktionen.

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