Zürich (awp) - Die Julius Bär Gruppe hat im Geschäftsjahr 2018 in einem schwierigen Marktumfeld die Gewinnzahlen leicht verbessert. Wegen der schlechten Marktentwicklung im vergangenen Jahr resultierte trotz weiterer Geldzuflüsse insgesamt aber ein Rückgang der verwalteten Vermögen. Zur Verbesserung der Kostensituation kündigte der Zürcher Vermögensverwalter nun ein Programm zur Senkung der Ausgaben an, das bis Ende 2019 zu einem Abbau von rund 2 Prozent der Stellen führen soll.

Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Konzerngewinn lag mit 810 Millionen Franken um 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Konzerngewinn gemäss IFRS verbesserte sich um 2,7 Prozent auf 735 Millionen Franken, wie der Vermögensverwalter am Montag mitteilte.

Die Julius Bär-Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,50 Fr. (VJ 1,40) erhalten. Das entspreche der fünften Dividendenerhöhung in Folge, betonte das Institut.

Die von der Bank verwalteten Vermögen (AuM) lagen per Jahresende bei 382 Milliarden Franken, was einem Rückgang gegenüber Ende 2017 von 1,6 Prozent entsprach. Gegenüber Ende Oktober 2018 sind die verwalteten Vermögen gar um 3,3 Prozent gesunken.

Der Neugeldzufluss lag bei 17 Milliarden Franken und damit unter dem Vorjahreswert von 22,2 Milliarden, entsprechend einem Zufluss von 4,5 Prozent der AuM. Damit lag Julius Bär innerhalb des eigenen Zielwerts von 4 bis 6 Prozent der AuM.

Insgesamt stieg der von der Vermögensverwaltungsgruppe erwirtschaftete Betriebsertrag um 3,6 Prozent auf 3,37 Milliarden Franken. Die Bruttomarge erreichte 86 Basispunkten nach 90 BP im Vorjahr. Die adjustierte Cost/Income-Ratio belief sich auf 70,6 Prozent (VJ 69,0%), womit der eigene Zielwert von 64-68 Prozent verfehlt wurde.

Kostensenkungsprogramm

Die Julius Bär-Gruppe kündigt in der Folge nun ein strukturelles Kostensenkungsprogramm an, mit dem die Gruppe die Ausgaben um 100 Millionen Franken senken möchte. Daraus werde bis Ende 2019 eine Reduktion von netto 2 Prozent des Personalbestands der Gruppe gegenüber dem Vorjahr resultieren. Die Auswirkungen dieser strukturellen Kostensenkungsmassnahmen sollten laut Bank im Finanzergebnis 2020 voll zum Tragen kommen und die Cost-Income-Ratio auf unter 68 Prozent senken.

Mit den Zahlen hat Julius Bär die Erwartungen der Analysten bezüglich Gewinn nicht erfüllt. Der adjustierte Konzerngewinn war gemäss AWP-Konsens bei 837 Millionen Franken erwartet worden, die Schätzungen für den IFRS-Konzerngewinn lagen im Schnitt bei 760 Millionen Franken. Die verwalteten Vermögen hatten die Analysten leicht höher erwartet, ebenso die Neugelder. Die Dividendenerwartungen lagen im Durchschnitt bei 1,53 Franken.

Das Institut hat im weiteren seine mittelfristigen Ziele teilweise angepasst. Während die Zielvorgabe für das Netto-Neugeld mit 4 bis 6 Prozent unverändert bleibt, wurden der Werte für die Cost/Income Ratio auf unter 68 Prozent und für die adjustierte Bruttomarge vor Steuern auf 25 bis 28 Basispunkte angepasst. Bisher hatte die Bank eine Cost/Income Ratio von 64 bis 68 Prozent sowie ein Vorsteuer-Gewinnmarge von über 30 Basispunkten angepeilt.

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