Frankfurt (awp) - Die Ratingagentur Moody's reagiert auf die Kritik der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) am Geschäftsgebaren von Julius Bär. Sie senkt verschiedene Krediteinstufungen der Privatbank. Das Langfrist-Rating wird auf "A3" von "A2" heruntergesetzt.

Das langfristige Deposit-Rating wird auf "Aa3" von "Aa2" zurückgenommen, wie Moody's am Freitag mitteilte. Das Deposit-Rating schätzt die Wahrscheinlichkeit ein, dass eine Bank Einlagen und Zinsen rechtzeitig und vollständig zurückzahlen kann. Der Ausblick der Ratings ist stabil. Die Basiskreditrisiko-Einschätzung (BCA) wurde ebenfalls auf "a3" von "a2" gesenkt. Auch weitere Ratings passte Moody's an.

Die Finma hatte bei Julius Bär schwere Mängel in der Geldwäschereibekämpfung festgestellt, wie sie Mitte Februar bekanntgab. Die Bank muss laut Finma "wirkungsvolle" Massnahmen zur Durchsetzung der geldwäschereirechtlichen Pflichten ergreifen und die fehlgeleitete Vergütungspolitik anpassen. Dazu stellt ihr die Finma einen Aufpasser ins Haus.

Moody's geht davon aus, dass die Anpassungen einen substanziellen Teil der Ressourcen der Bank sowie der Aufmerksamkeit ihrer Manager in Anspruch nehmen. Zudem zeige das Verhalten der Bank, dass sie einen stärkeren Risikoappetit als gedacht gehabt habe.

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