Zürich (awp) - Ein ehemaliger Kundenberater von Julius Bär verklagt die Zürcher Privatbank laut einem Medienbericht auf 34 Millionen Dollar. Matthias Krull, der im Korruptionsfall um den venezolanischen Erdölkonzern PDVSA in den USA zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, mache missbräuchliche Kündigung geltend, schreibt die "Handelszeitung" (Donnerstagausgabe) laut einer Vorabmeldung.

Die Klageschrift, die vor dem Arbeitsgericht in Caracas verhandelt werde, liege dem Blatt vor, heisst es. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur AWP an Julius Bär blieb bislang unbeantwortet. Laut dem Artikel sagte eine Sprecher zur Handelszeitung: "Wir wehren uns entschieden gegen diese haltlose Forderung."

Krull wurde im Oktober 2018 in den USA wegen "Verschwörung zur Geldwäsche" zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Im Prozess hatte der Banker zugegeben, dass er ab dem Jahr 2014 mitgeholfen hatte, insgesamt rund 600 Millionen Dollar von PDVSA zu unterschlagen.

Im Zusammenhang mit dem Fall hatte die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma der Bank am vergangenen Donnerstag schwere Mängel bei der Geldwäschereibekämpfung vorgeworfen. Julius Bär habe von 2009 bis Anfang 2018 bei der Prüfung von gefährlichen Kunden "umfassend versagt", hiess es.

Die Finma fordert von der Bank Massnahmen, deren Umsetzung ein unabhängiger Beauftragter prüfen soll. Und Bär darf zunächst keine grossen und komplexen Übernahmen durchführen. Man werde zudem in einem zweiten Schritt prüfen, ob Verfahren gegen Einzelpersonen eröffnet würden, hiess es vergangenen Woche von der Behörde.

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