Zürich (awp) - Der Verwaltungsratspräsident der Bank Julius Bär, Daniel Sauter, könnte sich im nächsten Frühjahr nicht mehr zur Wiederwahl stellen. So zumindest habe er sich im privaten Umfeld geäussert, berichtet die "SonntagsZeitung" (SoZ) in ihrer aktuellen Ausgabe. Die Bank stecke aufgrund ihrer Wachstumsstrategie der letzten Jahre in Schwierigkeiten, schrieb das Blatt.

Und Sauter habe diese Strategie zusammen mit Ex-Chef Boris Collardi forciert. So sei die Bank seit dem Amtsantritt von Sauter 2012 vor allem in Asien und Lateinamerika stark gewachsen. Die verwalteten Vermögen stiegen in den letzten zehn Jahren von 158 auf 393 Milliarden Franken.

Doch die Compliance, die das Wachstum überwachen sollte, sei mit den neuen Herausforderungen nicht zurecht gekommen. Offenbar seien die Kundendokumentationen unvollständig und die PEP-Regeln (Umgang mit Kunden, die hochrangige Regierungsmitglieder oder deren nächste Verwandte sind) ungenügend eingehalten worden.

Aus solchen und weiteren Gründen wolle Sauter an der Generalversammlung im Frühjahr nun nicht mehr antreten, schrieb die "SonntagsZeitung" nun. Der Mediensprecher der Bank, Jan Vonder Mühll, habe sich gegenüber der Zeitung allerdings nicht zu dieser Frage äussern wollen. Er habe jedoch betont, dass dank einer Ausnahmeregelung auch eine Amtszeitverlängerung möglich wäre, obwohl Sauter bereits zwölf Jahre im VR der Bank sitzt.

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